10. April 2023 / Weltnews

Polizei: Nichts Neues zu Ermittlungen im Fall Wunsiedel

Viele Menschen in Bayern rätseln weiter über die Hintergründe des gewaltsamen Todes einer Zehnjährigen in einer Wunsiedeler Kindereinrichtung. Die Polizei gibt derweil keine neuen Details ihrer Ermittlungen preis.

An der Straßenecke zur Zufahrt zum Kinder- und Jugendhilfezentrum, in dem eine Zehnjährige tot aufgefunden wurde, liegen weiße Rosen und Grablichter auf dem Gehweg.

Ungeachtet der unvermindert weiter laufenden Ermittlungen hat die Polizei am Osterwochenende keine weiteren Details zum Fall der getöteten Zehnjährigen in Wunsiedel bekanntgegeben. Am Freitag hatten die Ermittler mitgeteilt, dass ein elf Jahre alter Junge als Tatbeteiligter geführt werde. Der Junge war in derselben Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe untergebracht, in der die Zehnjährige tot in ihrem Zimmer liegend gefunden worden war.

Auch, ob die Ermittler inzwischen mit dem Jungen gesprochen haben, blieb bis zum Ostermontag unklar. Das Kind sei in einer «gesicherten Einrichtung präventiv untergebracht» worden, hatte es am Freitag geheißen. Im Alter von elf Jahren ist der Junge strafunmündig und kann nicht für eine Straftat belangt werden. Strafmündigkeit tritt in Deutschland wie auch in den meisten anderen entwickelten Ländern erst im Alter von 14 Jahren ein.

Unklar blieb am Montag auch weiterhin, ob die Polizei weitere Tatbeteiligte vermutet und auf welche Weise das Mädchen ums Leben gekommen war. Auch machten die Ermittler keine Angaben dazu, welche Art von Spuren zu dem Jungen geführt hatten.

Sonderkommission ermittelt

Am Dienstag war die Zehnjährige tot in ihrem Zimmer in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Tötungsdelikt aus. Eine Sonderkommission mit rund 40 Beamtinnen und Beamten nahm ihre Ermittlungen auf.

Der Träger der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung hat versichert, die anderen Kinder seien gut versorgt und würden in ihrer Trauer begleitet. «Sie haben vertraute Ansprechpartner, die zuhören, sie auffangen und begleiten können», teilte die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg am Samstag mit.

Über die Osterfeiertage seien einige Kinder zu ihren Eltern gefahren. Andere kehrten aus einem Skilager nach Wunsiedel zurück. Die Wohngruppen seien deshalb nicht voll belegt. «Diese etwas kleineren Gruppeneinheiten fördern die Möglichkeit zum Gespräch. Psychologen, erfahrene Fachkräfte und das Krisenteam sind da, wenn sie gebraucht werden.»

Mitglieder der bayerischen Staatsregierung hatten sich erleichtert gezeigt, dass die Aufklärung der Tat vorangeht. «Für alle Betroffenen sind eine rasche Aufklärung und die Hintergründe der Tat von großer Bedeutung», sagte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). Nur so sei es möglich, die Tragödie aufzuarbeiten.


Bildnachweis: © Daniel Vogl/dpa
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