20. Februar 2023 / Weltnews

Meteoritenteile auf Balkon in Süditalien aufgeschlagen

Was sind das für schwarze Steinchen? Zwei Brüder in Italien haben auf dem Balkon ihrer Eltern einen besonderen Fund gemacht.

Das Bild zeigt kleine Meteoritenteile, die in Matera niedergingen.

Mit einem lauten Knall sind im Süden Italiens Teile eines kleinen Meteoriten auf einem Balkon aufgeschlagen. Beschädigt wurde nur eine Bodenfliese, die bei dem Aufprall zu Bruch ging, wie italienische Medien berichteten. Der Himmelskörper habe beim senkrechten Aufprall im Norden der Stadt Matera eine Geschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde gehabt, heißt es in einer Mitteilung des Italienischen Netzes für die Überwachung von Meteoriten (Prisma).

Der Meteorit war am Valentinstag gesichtet worden, als er über den südlichen Regionen Apulien und Basilikata den Himmel durchzog. Astronomen berechneten seine Flugbahn und fanden schnell heraus, dass er bei Matera in der Basilikata landen würde. Laut Medienberichten hatte er ein Gewicht von 400 bis 500 Gramm.

Einen Tag nach der Sichtung ging eine Warnung an die Bevölkerung heraus. Laut Prisma waren es die Brüder Gianfranco und Pino Losignore, die die Meteoritenteile auf dem Balkon ihrer Eltern fanden. Jene hätten zuvor von einem lauten Knall erzählt. Gefunden wurden laut Prisma 70 Gramm Material in zwölf größeren Stücken und Dutzende kleinste Fragmente.

Die Brüder, die in Matera einen Laden für Toner und anderes Computerzubehör betreiben, sind nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa Hobbyastronomen. So hätten sie gleich erkannt, dass das kein Straßenschutt war, den womöglich der Wind auf den elterlichen Balkon geblasen hätte. «Ohne unsere Neugier hätten wir das vielleicht einfach vom Balkon gefegt, und nichts wäre gerettet worden», sagten die Brüder laut Ansa. Nun sollen die Fundstücke wissenschaftlich analysiert werden.

Matera, eine Kleinstadt von rund 60.000 Einwohnern, war 2019 Kulturhauptstadt Europas. Mit ihrer einen Hang hinaufsteigenden Altstadt und den Höhlensiedlungen - den Sassi - zog sie viele Touristen an. Nun kam ein Besucher aus dem Weltall. Prisma erinnerte daran, dass Meteoriten sehr alt seien und oft schon seit 4,5 Milliarden Jahren - seit der Geburt unseres Sonnensystems - das Universum durchstreiften.


Bildnachweis: © -/PRISMA/INAF/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Erste West-Nil-Virus-Infektion erfasst - «erhöhte Aktivität»
Weltnews

Mit dem West-Nil-Virus übertragen einheimische Stechmücken seit einigen Jahren einen potenziell tödlichen Erreger. In diesem Jahr könnte es vergleichsweise viele Fälle geben.

weiterlesen...
Institut: Wieder sterben zahlreiche Amseln am Usutu-Virus
Weltnews

Vor sechs Jahren sind in Deutschland zahlreiche Amseln gestorben. Ein Grund dafür war das Usutu-Virus. Es ist auch 2024 wieder aktiv - viele tote Tiere werden gemeldet.

weiterlesen...
Behörde: Mehr Mpox-Fälle in Europa zu erwarten
Weltnews

Die Krankheit Mpox könnte sich erneut verstärkt verbreiten. In Europa gibt es bereits mindestens einen Fall einer neuen Variante, weitere folgen sehr wahrscheinlich. Trotzdem beruhigen Fachleute.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Polen: Kabinett berät über Ausrufung von Katastrophenzustand
Weltnews

Hochwasser hat mehrere Orte im Südwesten Polens verwüstet. In Warschau kommt die Regierung deshalb zu einer Krisensitzung zusammen.

weiterlesen...
«Shogun» bricht Emmy-Rekord
Weltnews

Außergewöhnlich glamourös waren die diesjährigen Emmys nicht – aber sie endeten mit einer faustdicken Überraschung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Polen: Kabinett berät über Ausrufung von Katastrophenzustand
Weltnews

Hochwasser hat mehrere Orte im Südwesten Polens verwüstet. In Warschau kommt die Regierung deshalb zu einer Krisensitzung zusammen.

weiterlesen...
«Shogun» bricht Emmy-Rekord
Weltnews

Außergewöhnlich glamourös waren die diesjährigen Emmys nicht – aber sie endeten mit einer faustdicken Überraschung.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner