23. September 2022 / Weltnews

Jolie in Pakistan: «So etwas habe ich noch nie gesehen»

Eine heftige Flutkatastrophe erschüttert das Land. Zu einem Drittel steht Pakistan bereits unter Wasser, mehr als 30 Millionen Menschen sind betroffen. US-Schauspielerin Jolie zeigt sich schockiert.

US-Schauspielerin Angelina Jolie (2.v.l) nimmt an einem Treffen mit pakistanischen Regierungs- und Militärvertretern über die durch die Überschwemmungen verursachten Schäden in Pakistan ...

Unter dem Eindruck einer Reise zu pakistanischen Flutopfern zeigt sich Angelina Jolie bestürzt über die Ausmaße der Katastrophe. «Die Verwüstung in Sindh ist schockierend», sagte die Schauspielerin nach ihrem Besuch in einem der besonders betroffenen Gebiete des Landes. «In meinem ganzen Leben habe ich so etwas noch nie gesehen.» Familien schliefen unter freiem Himmel und hätten alles verloren.

Seit Mitte Juni wird Pakistan von ungewöhnlich heftigen Regenfällen heimgesucht. Ein Drittel des südasiatischen Landes steht unter Wasser. Insgesamt sind 33 Millionen Menschen von der Flutkatastrophe betroffen. Das Wasser zerstörte Häuser, Straßen, Brücken und landwirtschaftliche Flächen. Fast 1600 Menschen verloren nach offiziellen Angaben bisher ihr Leben. Millionen von Menschen mussten außerdem wegen Infektionskrankheiten behandelt werden, die sich im Wasser ausbreiten - wie Malaria, Cholera oder Durchfall.

«Eine Katastrophe in Form einer Epidemie wartet auf uns», warnte der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif in einem Interview. Mit eindringlichen Worten bat er die Weltgemeinschaft um Unterstützung. In Pakistan «bricht die Hölle los», wenn das Land bald nicht mehr Unterstützung bei der Bewältigung der Flutkatastrophe erhält, so der Premierminister.

Experten machen den Klimawandel für die Zunahme von Naturkatastrophen in dem Land verantwortlich. Pakistan gehört zu den Ländern, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind, auch wenn es selbst kaum dazu beigetragen hat. Angelina Jolie fordert die Weltgemeinschaft angesichts ihres Besuchs zum dringenden Handeln auf: «Es ist an der Zeit, dass die Welt auf diese Krise aufmerksam wird und Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreift», sagte die Schauspielerin. «Wir können die Folgen nicht länger ignorieren.»


Bildnachweis: © Uncredited/National Flood Response Coordination Ce/APntre/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Erste West-Nil-Virus-Infektion erfasst - «erhöhte Aktivität»
Weltnews

Mit dem West-Nil-Virus übertragen einheimische Stechmücken seit einigen Jahren einen potenziell tödlichen Erreger. In diesem Jahr könnte es vergleichsweise viele Fälle geben.

weiterlesen...
Institut: Wieder sterben zahlreiche Amseln am Usutu-Virus
Weltnews

Vor sechs Jahren sind in Deutschland zahlreiche Amseln gestorben. Ein Grund dafür war das Usutu-Virus. Es ist auch 2024 wieder aktiv - viele tote Tiere werden gemeldet.

weiterlesen...
Behörde: Mehr Mpox-Fälle in Europa zu erwarten
Weltnews

Die Krankheit Mpox könnte sich erneut verstärkt verbreiten. In Europa gibt es bereits mindestens einen Fall einer neuen Variante, weitere folgen sehr wahrscheinlich. Trotzdem beruhigen Fachleute.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Doppelphänomen am Himmel: Vollmond mit partieller Finsternis
Weltnews

Voller Mond nah an der Erde und dann im Kernschatten teils verfinstert: Bei guter Sicht könnte der Trabant ein Schauspiel liefern.

weiterlesen...
Auf der ISS gestrandet - vermisse meine Hunde und Familie
Weltnews

Zwei Astronauten sollten nur acht Tage auf der ISS bleiben, doch es könnten acht Monate werden. Ihr Raumschiff «Starliner» ist bereits auf der Erde gelandet. Die beiden nehmen es professionell.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Doppelphänomen am Himmel: Vollmond mit partieller Finsternis
Weltnews

Voller Mond nah an der Erde und dann im Kernschatten teils verfinstert: Bei guter Sicht könnte der Trabant ein Schauspiel liefern.

weiterlesen...
Auf der ISS gestrandet - vermisse meine Hunde und Familie
Weltnews

Zwei Astronauten sollten nur acht Tage auf der ISS bleiben, doch es könnten acht Monate werden. Ihr Raumschiff «Starliner» ist bereits auf der Erde gelandet. Die beiden nehmen es professionell.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner