6. Mai 2024 / Weltnews

Drei Surfer in Mexiko getötet - Festnahmen

Zwei Brüder aus Australien und ein Freund aus den USA verschwinden beim Surf-Urlaub in Mexiko. Ihre Leichen werden später in einem Brunnen gefunden. Die Polizei glaubt das Motiv zu kennen.

Einheimische protestieren im mexikanischen Ensenada gegen die Morde an Surfern.

Drei in Mexiko vermisste Surfer aus Australien und den USA sind tot gefunden worden - alle drei wiesen Kopfschüsse auf. Ihre Leichen wurden aus einem rund 15 Meter tiefen Brunnen nahe Ensenada im Bundesstaat Baja California geborgen, wie die örtliche Staatsanwaltschaft laut Medienberichten mitteilte. Die Familien der drei Surfer hätten diese identifiziert, gab die Gouverneurin von Baja California, Marina del Pilar, bekannt. Das mexikanische Außenministerium kondolierte den Familien in einer Mitteilung.  

Gegen einen Verdächtigen in dem Fall sei inzwischen ein Haftbefehl vollstreckt worden, hieß es weiter. Außerdem gebe es zwei weitere Festnahmen. Die beiden australischen Brüder sowie der US-Amerikaner, nach Medienberichten im Alter zwischen 30 und 33 Jahren, waren in Mexikos Nordwesten zum Surfen unterwegs. Zuletzt wurden sie demnach am 27. April südlich von Ensenada an der Pazifikküste gesehen. Die Stadt liegt nahe der US-Grenze. 

Nach Angaben der Generalstaatsanwältin von Baja California, María Elena Andrade, vermuten die Ermittler, dass die drei Touristen beim Zelten an einem abgelegenen Ort von Kriminellen überrascht wurden. Die Surfer hätten sich mutmaßlich gegen den Raub ihres Geländewagens gewehrt und seien mit Kopfschüssen getötet worden. Das Auto wurde demnach verbrannt aufgefunden. In dem Brunnen sei eine vierte Leiche entdeckt worden, diese habe aber vermutlich mit dem Fall nichts zu tun. Am Sonntag demonstrierten Dutzende Surfer in Ensenada für mehr Sicherheit.

Mexikos Bevölkerung leidet seit Jahren vor dem Hintergrund des sogenannten Drogenkriegs unter weitverbreiteter Gewaltkriminalität. Schwer bewaffnete Kartelle kontrollieren Teile des Landes, kämpfen um Einflussgebiete und Schmuggelrouten für Drogen und Migranten. Die Verbrechen, in die manchmal auch Sicherheitskräfte oder Politiker verwickelt sind, werden nur selten aufgeklärt. Rund 100.000 Menschen gelten in Mexiko als verschwunden.


Bildnachweis: © Karen Castaneda/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Schüsse auf Jamaika: acht Tote - darunter ein Kind
Weltnews

Eine Partie Bingo in einer Autowaschanlage endet in einem Kugelhagel. Jamaika hat eine der höchsten Mordraten der Welt, auch kleinere Gemeinden sind nicht sicher. Ein Achtjähriger ist unter den Toten.

weiterlesen...
Erste West-Nil-Virus-Infektion erfasst - «erhöhte Aktivität»
Weltnews

Mit dem West-Nil-Virus übertragen einheimische Stechmücken seit einigen Jahren einen potenziell tödlichen Erreger. In diesem Jahr könnte es vergleichsweise viele Fälle geben.

weiterlesen...
Waldbrand nahe Athen wütet fast ungebremst
Weltnews

Tausende Menschen müssen vor den Flammen flüchten, Häuser verbrennen, Tiere kommen um, und wegen starker Winde noch ist kein Ende in Sicht. Jetzt hat die Regierung die EU um Unterstützung gebeten.

weiterlesen...

Neueste Artikel

«Tschau, Bambina»: Schlagerstar Caterina Valente ist tot
Weltnews

Als wandelbare Entertainerin brachte Caterina Valente exotisches Flair in die Wirtschaftswunderjahre. Zuletzt war Facebook ihr Metier, mit über 90 Jahren postete sie Erinnerungen an glorreiche Zeiten.

weiterlesen...
Sieben Verdächtige nach mutmaßlicher Gruppenvergewaltigung
Weltnews

In Herford soll eine junge Frau von mehreren Menschen vergewaltigt worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sieben Personen, zwei sitzen in U-Haft.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

«Tschau, Bambina»: Schlagerstar Caterina Valente ist tot
Weltnews

Als wandelbare Entertainerin brachte Caterina Valente exotisches Flair in die Wirtschaftswunderjahre. Zuletzt war Facebook ihr Metier, mit über 90 Jahren postete sie Erinnerungen an glorreiche Zeiten.

weiterlesen...
Sieben Verdächtige nach mutmaßlicher Gruppenvergewaltigung
Weltnews

In Herford soll eine junge Frau von mehreren Menschen vergewaltigt worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sieben Personen, zwei sitzen in U-Haft.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner