19. November 2022 / Weltnews

Kein Public Viewing auf Weihnachtsmärkten

Treffen wegen der WM in diesem Winter Gesangseinlagen von Fußballfans und Adventschöre aufeinander? Die Betreiber von Weihnachtsmärkten sagen «nein». Und das nicht nur, weil Fernseher dort verboten sind.

Die Fußball-WM und die Weihnachtsmarkt-Saison fallen dieses Jahr auf die gleiche Zeit.

Wenige Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft haben sich Weihnachtsmarktbetreiber gegen die Ausstrahlung der Spiele zwischen Glühweinständen und Adventsbuden ausgesprochen. «Bei uns auf den Weihnachtsmärkten wird es kein Public Viewing geben, weder auf der Veranstaltung, noch in den Buden», teilte der Betreiber des Winterwalds Hamburg, Robert Kirchhecker, mit.

«Wir sind und bleiben ein Weihnachtsmarkt, ein besinnlicher Rückzugsort, um den Stress des Alltags zu vergessen.» Dem Veranstalter nach gehört Public Viewing in den Sommer, «mit reichlich Bier und Grillerei».

Auch in Köln, Dortmund, Düsseldorf, Nürnberg, München, Stuttgart, Dresden und Berlin verzichten Veranstalter auf Übertragungen. Zumal Fernseher etwa auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt eh verboten seien, sagt ein Sprecher der Dortmunder Schausteller. Schließlich wolle man Raum für Gespräche lassen. Ähnlich sieht das auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt aus: Dort sei neben Fernsehern auch eigene Musik verboten, erklärt ein Sprecher der Stadt.

Besinnlichkeit geht vor

Auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg in Berlin dürften Budenbetreiber auch keine eigene Musik nutzen, es gebe eine Blaskapelle für alle, sagt der Betreiber Tommy Erbe. Auf dem Markt wolle man so eine gewisse Romantik bewahren. «Wer Fußball schauen will, soll Fußball schauen gehen.» Danach könne man immer noch auf einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt vorbeischauen.

Ähnlich sieht das eine Sprecherin des Weihnachtsmarkts am Kölner Dom: «Fußball und Weihnachtsmarkt sind für uns einfach zwei verschiedene Themen.» Der Weihnachtsmarkt stehe für Harmonie, Besinnlichkeit und eine festliche Atmosphäre. Auf dem Dresdner Striezelmarkt spiele neben der Gefahr, die besinnliche Stimmung durch Public Viewing zu überlagern, auch der Sicherheitsaspekt eine Rolle für das Verbot, heißt es aus der sächsischen Landeshauptstadt.


Picture credit: © Christoph Schmidt/dpa/Archiv
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Bestimmte PFAS-Chemikalien scheidet der Mensch rasch aus
Weltnews

Sogenannte Ewigkeitschemikalien kommen in vielen Produkten vor und sind sowohl in der Umwelt als auch in Menschen zu finden. Viele bauen sich nur langsam ab. Doch bei einigen geht es schneller.

weiterlesen...
CO2-Emissionen durch Privatflüge stark gestiegen
Weltnews

Nur sehr wenige Menschen auf der Welt sind so reich, dass sie sich ein Privatflugzeug leisten können. Der Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 ist dabei immens - und die Zahl der Maschinen steigt rasant.

weiterlesen...
Bald im Frack: Riesen-Pinguin Pesto wird erwachsen
Weltnews

Das hünenhafte Pinguin-Küken Pesto aus dem Melbourne Aquarium ist ein Weltstar. Jetzt wird der Vogel erwachsen - und wird gerade dadurch an Gewicht verlieren. Aber warum?

weiterlesen...

Neueste Artikel

«Krankheit X» im Kongo: Höchste Alarmbereitschaft
Weltnews

Ist es eine Art Grippe, oder eine ganz neue Krankheit, an der in der Demokratischen Republik Kongo bereits mehr als 130 Menschen gestorben sind? Nicht nur die kongolesischen Behörden sind alarmiert.

weiterlesen...
Klaasohm-Veranstalter: Werden Schläge nicht mehr tolerieren
Weltnews

Kurz vor Beginn des umstrittenen Nikolausbrauches bekräftigt der Veranstalter vor vielen Journalisten die neue Linie. Der Vorsitzende des Vereins gibt zu, früher selbst Frauen geschlagen zu haben.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

«Krankheit X» im Kongo: Höchste Alarmbereitschaft
Weltnews

Ist es eine Art Grippe, oder eine ganz neue Krankheit, an der in der Demokratischen Republik Kongo bereits mehr als 130 Menschen gestorben sind? Nicht nur die kongolesischen Behörden sind alarmiert.

weiterlesen...
Klaasohm-Veranstalter: Werden Schläge nicht mehr tolerieren
Weltnews

Kurz vor Beginn des umstrittenen Nikolausbrauches bekräftigt der Veranstalter vor vielen Journalisten die neue Linie. Der Vorsitzende des Vereins gibt zu, früher selbst Frauen geschlagen zu haben.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner