19. August 2022 / Weltnews

Hochwasser und Rinnsal - Erft hat mehr Kies als Wasser

Welch ein Unterschied: Im Juli 2021 wälzten sich zerstörerische Wassermassen durch Bad Münstereifel. In diesem trockenen Sommer erscheint der Fluss wie ein unschuldiges Rinnsal.

Die Erft fließt nur noch als Rinnsal durch die Altstadt. Im Juli 2021 wälzten sich zerstörerische Wassermassen durch Bad Münstereifel.

Im Juli-Hochwasser 2021 stand in Bad Münstereifel in der Erft das Wasser mehrere Meter hoch. Derzeit beträgt der Wasserstand aber nur aus ein paar Zentimetern:

Das Flussbett besteht vor allem aus Kies und Steinen, durch die ein schmales Wasserband fließt. Die Pegelstände sind derart niedrig, dass die Wasserentnahme behördlich verboten wurde.

In der von der Juli-Flut des vorigen Jahres schwer getroffenen mittelalterlichen Stadt sind immer noch Bauarbeiter unterwegs. Sie beseitigen die Hochwasser-Schäden. Die Wiederherstellung der Erftmauern ist noch nicht abgeschlossen.

Es darf kein Wasser entnommen werden

Aber die Pflasterung im Stadtkern ist zum großen Teil abgeschlossen, Geschäfte haben wieder geöffnet, und die Touristen kommen auch wieder. «Es hat sich sehr viel getan», berichtet ein Besucher.

Anders als vor einem Jahr präsentierte die Erft Mitte August 2022 ein Flussbett mit wenig Wasser. «Da fließt nicht viel, anders als vor einem Jahr», sagte ein Fachmann. Das unterstreichen auch die Daten des Pegels. Im Juli 2021 wurden am Pegel Eicherscheid oberhalb von Bad Münstereifel maximal 380 Zentimeter gemessen. In diesen Tagen waren es dort 15 Zentimeter.

Wegen der anhaltenden Dürre darf in Bad Münstereifel und an vielen weiteren Orten an der Erft vorerst kein Wasser mehr entnommen werden. An knapp 70 Kilometern am Oberlauf des Flusses ist es verboten, Wasser aus der Erft zu pumpen oder zu saugen oder mit Handgefäßen daraus zu schöpfen, wie die Bezirksregierung Köln mitteilte.

Die Allgemeinverfügung gilt zunächst bis Ende September. Sie soll Tiere und Pflanzen schützen. Laut Bezirksregierung droht eine Störung der Gewässerökologie und des Wasserhaushalts. Eine wesentliche Verbesserung sei derzeit nicht abzusehen. Lokale, kurzzeitige Niederschläge würden zunächst vor allem von der Vegetation aufgenommen und seien nicht bei den Wasserständen zu bemerken.


Bildnachweis: © David Young/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Schüsse auf Jamaika: acht Tote - darunter ein Kind
Weltnews

Eine Partie Bingo in einer Autowaschanlage endet in einem Kugelhagel. Jamaika hat eine der höchsten Mordraten der Welt, auch kleinere Gemeinden sind nicht sicher. Ein Achtjähriger ist unter den Toten.

weiterlesen...
Wetterdienst: Sternenklare Sternschnuppennacht
Weltnews

Spektakel am Nachthimmel: Am Montagabend erreichen die jährlich wiederkommenden Sternschnuppen der Perseiden ihr Maximum. Spielt das Wetter mit?

weiterlesen...
Rechtsextreme Proteste bei CSD in Bautzen
Weltnews

Im ostsächsischen Bautzen steht der Demonstrationszug zum Christopher Street Day unter Polizeischutz. Grund sind rechte Proteste. Im niedersächsischen Gifhorn ermittelt nach dem CSD gar die Polizei.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Großbrand am Brocken - Verdacht auf Brandstiftung
Weltnews

Unermüdlich haben Einsatzkräfte am Wochenende aus der Luft und am Boden den Großbrand am Brocken bekämpft. Nachdem dieser weitgehend unter Kontrolle ist, rückt die Ursachenermittlung in den Blick.

weiterlesen...
Taifun fordert in Vietnam mindestens 22 Tote
Weltnews

Noch dauern die Bergungsarbeiten in Vietnam an. Doch es ist klar, dass der Super-Taifun «Yagi» große Zerstörung angerichtet hat. Mit den Folgen wird das Land noch länger zu kämpfen haben.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Großbrand am Brocken - Verdacht auf Brandstiftung
Weltnews

Unermüdlich haben Einsatzkräfte am Wochenende aus der Luft und am Boden den Großbrand am Brocken bekämpft. Nachdem dieser weitgehend unter Kontrolle ist, rückt die Ursachenermittlung in den Blick.

weiterlesen...
Taifun fordert in Vietnam mindestens 22 Tote
Weltnews

Noch dauern die Bergungsarbeiten in Vietnam an. Doch es ist klar, dass der Super-Taifun «Yagi» große Zerstörung angerichtet hat. Mit den Folgen wird das Land noch länger zu kämpfen haben.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner