30. November 2022 / Weltnews

Keine Bergung nach Flugzeugabsturz in der Ostsee

Die Anfang September abgestürzte Cessna 551 wird nicht aus dem Wasser geborgen. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung erklärt, warum sie sich so entschieden hat.

Radarbild: Die Flugbahn der Cessna 551 vor ihrem Absturz in die Ostsee.

Die von einem Kölner Unternehmer geflogene und Anfang September in der Ostsee abgestürzte Cessna 551 wird nicht geborgen. «Wir haben entschieden, das Luftfahrzeug nicht zu bergen, weil keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sind», sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) am Mittwoch.

Die Behörde hatte zuvor einen Zwischenbericht veröffentlicht, in dem es heißt, Druckverlust in der Kabine habe zur Handlungsunfähigkeit der Personen an Bord geführt. Der 72 Jahre alte Pilot war in Jerez in Spanien mit Ziel Köln mit drei Passagieren gestartet.

Vor der Küste Lettlands abgestürzt

Das Flugzeug sei in nordöstliche Richtung weitergeflogen, bis es vor der Küste Lettlands in die Ostsee stürzte. Westlich der lettischen Hafenstadt Ventspils fiel es ins Meer. Rettungskräfte hatten Überreste der Unglücksmaschine etwa 200 Meter vom ursprünglichen Suchort in einer Tiefe von etwa 60 Metern gefunden. Hoffnung auf Überlebende gab es nicht mehr.

Die BFU schrieb weiter, der Pilot habe gegen Mittag über Funk an die Flugsicherung in Madrid Probleme mit der Klimaanlage und dem Druckausgleich gemeldet und um Genehmigung gebeten, die Höhe schnell zu verlassen. Während dieses Funkspruchs seien deutliche Hintergrundgeräusche zu hören gewesen, dann habe der Pilot nicht mehr geantwortet. Zwei Piloten eines alarmierten französischen Jagdflugzeugs gaben an, dass sie keinerlei äußere Beschädigungen an dem Flugzeug und keine Aktivität an Bord feststellten.

Fotoaufnahmen zeigen das Flugzeug sowie den handlungsunfähigen Piloten und seine an ihrem Platz im Cockpit hängende, unbenutzte Sauerstoffmaske. Die Cesna flog immer weiter über Köln in Richtung Ostsee, die deutsche Luftwaffe begleitete sie. Am Abend begann der unkontrollierte Sinkflug. Eine Black Box mit Stimmbandaufzeichnung und Flugschreiber ist für das Modell nicht vorgeschrieben.

Der Pilot hatte eine Flugerfahrung von etwa 1700 Stunden, einer der Fluggäste war vor Jahren im Besitz einer Lizenz für Berufspiloten, wie die BFU schrieb.


Picture credit: © Flightradar24/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Polizei schreitet bei größeren Auseinandersetzungen in Bremen ein
Einsätze

Es gab Verletzte und vorläufige Festnahmen

weiterlesen...
Frau findet Leiche in der Weser
Einsätze

Am Samstagnachmittag fand eine Frau in Vegesack eine Leiche in der Weser. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und die Identität festg

weiterlesen...
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Aktuell

Wildtierkriminalität ist weit verbreitet und für seltene Arten eine erhebliche Bedrohung

weiterlesen...

Neueste Artikel

Kinder fallen durch Sporthallendach - Ermittlungen dauern an
Weltnews

Vier Kinder stürzen beim Spielen durch das Dach einer Turnhalle in Remshalden und werden schwer verletzt. Die Ermittlungen zur Gebäudesicherheit laufen.

weiterlesen...
Insektenforscher entdecken längst ausgestorbene Wespe
Weltnews

Forscher aus Deutschland und Frankreich haben einen rund 100 Millionen Jahre alten Bernstein untersucht - und dabei einen besonderen Fund gemacht.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Kinder fallen durch Sporthallendach - Ermittlungen dauern an
Weltnews

Vier Kinder stürzen beim Spielen durch das Dach einer Turnhalle in Remshalden und werden schwer verletzt. Die Ermittlungen zur Gebäudesicherheit laufen.

weiterlesen...
Insektenforscher entdecken längst ausgestorbene Wespe
Weltnews

Forscher aus Deutschland und Frankreich haben einen rund 100 Millionen Jahre alten Bernstein untersucht - und dabei einen besonderen Fund gemacht.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner