6. März 2023 / Weltnews

Bahnhofschef in U-Haft - Streiks in Griechenland dauern an

Der marode Zustand der griechischen Eisenbahnen ist eine Mitursache des fatalen Zugunglücks. Dagegen gibt es nun seit Tagen Streiks und Demonstrationen.

Demonstration auf dem Syntagma-Platz in Athen. Die Menschen sind empört über das Versagen von Bahn und Behörden beim Zugunglück.

Die griechische Justiz hat nach dem schweren Zugunglück mit mindestens 57 Toten den Bahnhofsvorsteher der Stadt Larisa in Untersuchungshaft genommen. Wie sein Rechtsanwalt am Montagmorgen griechischen Medien sagte, habe sein Mandant zugegeben, eine Weiche falsch gestellt zu haben. Dies führte zum Zusammenstoß eines Intercity-Zuges mit einem Güterzug in der vergangenen Woche.

Die Befragung durch die Justiz war nach mehr als sieben Stunden am späten Sonntagabend zu Ende gegangen, teilte der Rechtsanwalt weiter mit. Dem Bahnangestellten drohe eine Strafe von zehn Jahren und bis lebenslänglich wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, sagten Juristen am Montag im staatlichen Rundfunk.  

Am Morgen hatte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zudem mit Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis darüber ausgetauscht, wie die EU eine Modernisierung der griechischen Bahn unterstützten könne. Zudem kündigte von der Leyen auf Twitter an, dass Experten der Europäischen Eisenbahnagentur und der EU-Kommission diese Woche nach Athen reisen würden.

Unterdessen waren die griechischen Eisenbahner den fünften Tag in Folge im Streik. Sie protestierten damit gegen den maroden Zustand der griechischen Eisenbahnen. Zum schwersten Unglück in der Geschichte der griechischen Eisenbahnen war es in der Nacht zum vergangenen Mittwoch gekommen. Ein Personenzug mit rund 350 Menschen an Bord war wegen einer falschen Weichenstellung auf ein Gleis geraten, auf dem ein Güterzug entgegenkam.


Bildnachweis: © Yorgos Karahalis/AP
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Getrübte Sicht: Saharastaub zieht über Deutschland
Weltnews

Selbst Sonnenlicht erscheint gelblich-trüb: Das Phänomen ist derzeit extrem ausgeprägt - allein über der Schweiz liegen 180.000 Tonnen Staubpartikel.

weiterlesen...
Wiederholungstäter wegen Exhibitionismus in Bremen verhaftet
Einsätze

Zivilfahnder der Bundespolizei erkannten einen gesuchten Exhibitionisten am Hauptbahnhof Bremen.

weiterlesen...
Kultur

Drei Tage barfuß über eine abgelegene irische Insel wandern, dazu nur trocken Brot und eine durchwachte Nacht

weiterlesen...

Neueste Artikel

Britische Regierung geht Tabakverbot an
Weltnews

Ausgerechnet die Partei von Zigarrenliebhaber Winston Churchill will das Rauchen abschaffen. Doch gegen den Plan, kommenden Generationen den Zigarettenkauf zu verbieten, gibt es auch Widerstand.

weiterlesen...
Schockanrufer setzt Senior unter Druck
Einsätze

Ein Betrüger gab sich am Montagabend am Telefon als Polizist der Hamburger Polizei aus

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Britische Regierung geht Tabakverbot an
Weltnews

Ausgerechnet die Partei von Zigarrenliebhaber Winston Churchill will das Rauchen abschaffen. Doch gegen den Plan, kommenden Generationen den Zigarettenkauf zu verbieten, gibt es auch Widerstand.

weiterlesen...
Großbrand in Braunschweiger Industriegebiet: Explosionen
Weltnews

Dicker, schwarzer Rauch steigt über einem Industriegebiet in Braunschweig auf. Bei einem Großbrand kommt es auch zu Explosionen. Es besteht Lebensgefahr, warnen die Einsatzkräfte.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner