29. August 2023 / Weltnews

Athen will schnell wieder aufforsten - doch noch brennt es

In den brennenden Wäldern Nordostgriechenlands hilft nun ein umgebauter Leopard-Panzer im Kampf gegen die Flammen. Mittlerweile werden Aufforstung und Hochwasserschutz diskutiert.

Ein Baum steht in einem verbrannten Wald im Nordwesten Athens.

Den elften Tag in Folge hat ein Großaufgebot der Feuerwehr im Nordosten Griechenlands gegen große Feuerfronten gekämpft. Nach Angaben der Behörden waren am Dienstag 475 Feuerwehrleute im Einsatz - auch mit sechs Löschflugzeugen und vier Hubschraubern. Außerdem wurde aus Mittelgriechenland ein Spezialfahrzeug in die Region transportiert, wie der Nachrichtensender Skai zeigte: ein zum Löschen umgebauter Leopard-Panzer mit einer Kapazität für 15 000 Liter Löschwasser, einer Schaufel für unwegsames Gelände und einer Rettungskammer für zehn Menschen.

Hilfe aus der EU

Auch viele internationale Helfer sind im Einsatz: Seit Griechenland zum zweiten Mal in diesem Sommer das EU-Katastrophenschutzverfahren aktiviert hat, hat die Europäische Union elf Löschflugzeuge und einen Hubschrauber aus verschiedenen Ländern eingesetzt. Außerdem haben sechs Länder Bodenteams mit mehreren hundert Feuerwehrleuten zur Verfügung gestellt, wie die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Es seien die größten Brände seit dem Jahr 2000, seitdem das Europäische Waldbrandinformationssystem (EFFIS) entsprechende Daten erhebe.

In der Region sind laut des Erdbeobachtungssystems Copernicus der EU bislang rund 81 000 Hektar Fläche verbrannt - das entspricht fast der Fläche des Stadtstaates Berlin (89 000 Hektar). Die Waldgebiete sollen so schnell wie möglich wieder aufgeforstet werden, wie die griechische Regierung am Dienstag bei einer Sondersitzung zu den Bränden beschlossen hat.

Gegenteiliges Extrem droht im Winter

Außerdem sollen umgehend Maßnahmen gegen Überflutungen der Gebiete im Winter getroffen werden. So müssten die Flüsse der Region gereinigt und ein Hochwasserschutz installiert werden. Zudem wolle man sich um die Tierwelt kümmern und in den nächsten Monaten Futter und Wasser bereitstellen. In den verbrannten Gebieten finden aktuell weder Nutz- noch Wildtiere Futter und sauberes Wasser.

Wiederaufforstung nach Bränden

Auch am Gebirge Parnitha nordwestlich von Athen sowie auf den Inseln Andros und Euböa brannte es am Dienstag weiter. Bei einer Krisensitzung mit Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sollte im Laufe des Tages über die Brandbekämpfung und Wiederaufforstung der Region gesprochen werden. Auch im griechischen Parlament wird die Handhabung der schweren Brände am kommenden Donnerstag Thema sein.

Für viele Teile Griechenlands wurde die Waldbrandgefahr für Mittwoch vom Zivilschutz weiterhin mit «hoch» angegeben, darunter für weite Teile der Halbinsel Peloponnes, die Region Attika rund um die Hauptstadt Athen, die Kykladeninseln und Kreta.


Bildnachweis: © Michael Varaklas/AP
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Brände in Los Angeles: Zwei Feuer weiterhin außer Kontrolle
Weltnews

Die Flammen in der Westküstenmetropole lodern teils ungebändigt weiter. Das volle Ausmaß der Zerstörung bleibt unklar. Gewiss ist: Es ist enorm. Nun drohen erneut stärkere Winde.

weiterlesen...
Feuer in Los Angeles: Stadtverwaltung unter Druck
Weltnews

Nicht funktionierende Hydranten, Budgetkürzungen bei der Feuerwehr: Während die Flammen im Großraum Los Angeles wüten, stellt sich die Frage: Ist die Stadt auf solche Krisen überhaupt vorbereitet?

weiterlesen...
Feuer in LA: Warnung vor Preiswucher, Betrug und Plündereien
Weltnews

Die verheerenden Flammen in Kalifornien sind nicht das einzige Problem, das Behörden sehen: Sie warnen vor jenen, die die Notlage auf verschiedenen Wegen für kriminelle Zwecke nutzen.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Erste Störche sitzen auf ihren Nestern
Weltnews

Der Frühling lässt noch auf sich warten. Doch in vielen Regionen lassen sich schon die Störche blicken. Wie kommt das?

weiterlesen...
Viele Schulkinder in Deutschland sind krank
Weltnews

Wegen der aktuellen Grippewelle liegen zahlreiche Menschen derzeit flach. Bei Schulkindern gibt es ungewöhnlich viele Krankheitsfälle. Das hat auch Folgen für den Schulbetrieb.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Erste Störche sitzen auf ihren Nestern
Weltnews

Der Frühling lässt noch auf sich warten. Doch in vielen Regionen lassen sich schon die Störche blicken. Wie kommt das?

weiterlesen...
Viele Schulkinder in Deutschland sind krank
Weltnews

Wegen der aktuellen Grippewelle liegen zahlreiche Menschen derzeit flach. Bei Schulkindern gibt es ungewöhnlich viele Krankheitsfälle. Das hat auch Folgen für den Schulbetrieb.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner