31. Juli 2022 / Weltnews

Astronaut Maurer vermisst den Blick auf die Erde

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer verbrachte sechs Monate im Weltall auf der Raumstation ISS. Seit Mai ist er zurück und muss sich an viele Veränderungen gewöhnen - das fällt nicht immer leicht.

Matthias Maurer nach der Rückkehr von seiner Weltraummission.

Astronaut Matthias Maurer (52) hat sich nach seiner Rückkehr aus dem All wieder gut auf der Erde eingelebt. «Ich bin so wie vorher», sagte der gebürtige Saarländer der Deutschen Presse-Agentur.

«Da ist vielleicht noch ein ganz kleiner Unterschied im Bereich Fitness oder Beweglichkeit.» Aber das sei normal. «Wenn man sechs Monate fliegt, ist die Faustregel, dass man auch sechs Monate braucht, bis der Körper ist wie vor dem Flug.» Der Astronaut der europäischen Raumfahrtagentur Esa war am 6. Mai nach fast einem halben Jahr auf der ISS auf die Erde zurückgekehrt.

Was er von der Internationalen Raumstation vermisse? «Natürlich den Blick runter auf die Erde», sagte Maurer. «Das ist das, was die schönste Erinnerung ist.» Aber er vermisse auch «das Schweben» in der Schwerelosigkeit, die schöne Gemeinschaft mit den Kollegen und «das Entfernt-Sein von den irdischen Problemen» - wie beispielsweise der Energiekrise oder Corona.

Aber den Zeitdruck, den er auf der ISS gespürt habe, den vermisse er nicht. Jeder Tag sei mit Experimenten und Aktivitäten komplett durchgeplant gewesen. Es gebe als eine Art Uhrzeiger eine rote Linie, die «Timeline», und man müsse immer versuchen, auf der rechten Seite der «Timeline» zu sein. «Wenn man links davon ist, dann ist man hinterher.» Und wenn man rechts davon sei, dann habe man sich ein bisschen Puffer aufgebaut. Derzeit freue er sich, «wieder Herr des eigenen Tages zu sein».


Bildnachweis: © Federico Gambarini/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Bestimmte PFAS-Chemikalien scheidet der Mensch rasch aus
Weltnews

Sogenannte Ewigkeitschemikalien kommen in vielen Produkten vor und sind sowohl in der Umwelt als auch in Menschen zu finden. Viele bauen sich nur langsam ab. Doch bei einigen geht es schneller.

weiterlesen...
CO2-Emissionen durch Privatflüge stark gestiegen
Weltnews

Nur sehr wenige Menschen auf der Welt sind so reich, dass sie sich ein Privatflugzeug leisten können. Der Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 ist dabei immens - und die Zahl der Maschinen steigt rasant.

weiterlesen...
Bald im Frack: Riesen-Pinguin Pesto wird erwachsen
Weltnews

Das hünenhafte Pinguin-Küken Pesto aus dem Melbourne Aquarium ist ein Weltstar. Jetzt wird der Vogel erwachsen - und wird gerade dadurch an Gewicht verlieren. Aber warum?

weiterlesen...

Neueste Artikel

Berg im Pfälzerwald wächst - auf dem Papier
Weltnews

Erst der Mount Everest, jetzt in Rheinland-Pfalz: Wenn Experten nachmessen, geraten sicher geglaubte Werte ins Wanken. Das hat Folgen für Datenbanken und Landkarten.

weiterlesen...
Umfrage: Smartphones stören junge Menschen beim Lernen
Weltnews

Das Problem kennen viele junge Menschen: Eigentlich muss man dringend für die Prüfung morgen lernen - wenn da nicht die Verlockung wäre, mal eben Tiktok zu checken. Doch es gibt Gegenstrategien.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Berg im Pfälzerwald wächst - auf dem Papier
Weltnews

Erst der Mount Everest, jetzt in Rheinland-Pfalz: Wenn Experten nachmessen, geraten sicher geglaubte Werte ins Wanken. Das hat Folgen für Datenbanken und Landkarten.

weiterlesen...
Umfrage: Smartphones stören junge Menschen beim Lernen
Weltnews

Das Problem kennen viele junge Menschen: Eigentlich muss man dringend für die Prüfung morgen lernen - wenn da nicht die Verlockung wäre, mal eben Tiktok zu checken. Doch es gibt Gegenstrategien.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner