10. Januar 2023 / Aus aller Welt

Alle 4,4 Sekunden stirbt ein junger Mensch

Global gesehen ist der Zugang zu guter Gesundheitsversorgung noch längst nicht Normalität. Die Leidtragenden: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Durchfall und Malaria sind für Kinder die größte Gefahr für einen frühen Tod.

Viele junge Menschen sterben nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) noch immer durch behandelbare Krankheiten oder Verletzungen, weil sie keine gute ärztliche Versorgung haben.

Insgesamt starben im Jahr 2021 nach einer neuen Schätzung weltweit etwa fünf Millionen Kinder unter fünf Jahren, wie die UN am Dienstag berichteten. Weitere 2,1 Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene starben zwischen 5 und 24 Jahren. Das entspricht zusammen einem Todesfall weltweit alle 4,4 Sekunden. Hinzu kamen 1,9 Millionen Totgeburten. «Zugang zu guter Gesundheitsversorgung bleibt für Kinder weltweit eine Frage von Leben und Tod», so die UN.

Die meisten Todesfälle könnten vermieden werden

«Hinter diesen Zahlen stehen Millionen von Kindern und Familien, denen ihr Grundrecht auf Gesundheit verwehrt wird», sagte Juan Pablo Uribe, Globaler Direktor für Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung der Weltbank. Im ersten Lebensmonat sind den UN-Angaben zufolge Frühgeburten und Komplikationen während der Geburt die häufigsten Todesursachen, danach stellen bei Kindern Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Durchfall und Malaria die größte Gefahr dar.

Es gab nach den Daten von Vereinten Nationen und UN-Kinderhilfswerk Unicef zwar Fortschritte zwischen 2000 und 2021: Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren ist um 50 Prozent zurückgegangen, die der Älteren bis 24 Jahre um 36 Prozent und die Zahl der Totgeburten um 35 Prozent. Dennoch: Wenn Mütter während der Schwangerschaft und Geburt besser betreut gewesen wären und junge Leute Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung gehabt hätten, hätten die meisten der Todesfälle vermieden werden können, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit.

Nötig seien zusätzliche Investitionen in die medizinische Grundversorgung für alle Frauen und Kinder. Besonders gefährdet seien Kinder in Südasien und in Afrika südlich der Sahara.

«Es ist zutiefst ungerecht, dass die Überlebenschancen eines Kindes allein durch seinen Geburtsort bestimmt werden können und dass es beim Zugang zu lebensrettenden Gesundheitsdiensten so große Ungleichheiten gibt», sagte Anshu Banerjee, bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Direktorin der Abteilung für die Gesundheit von Müttern, Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen.


Picture credit: © Odelyn Joseph/AP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Lkw-Unfall: A2-Abschnitt Richtung Hannover weiter gesperrt
Aus aller Welt

Zwei Tote und kilometerlange Staus: Das ist die traurige Bilanz des schweren Lkw-Unfalls auf der A2 vom Dienstag. Noch immer ist nicht klar, wann die ausgebrannten Fahrzeuge geborgen werden können.

weiterlesen...
Statisten mit Koteletten für 70er-Jahre-Kinofilm gesucht
Aus aller Welt

Männer mit Koteletten und Schnäuzer bevorzugt: Das legendäre Kölner Konzert des Jazzpianisten Keith Jarrett aus dem Jahr 1975 soll verfilmt werden. Dafür werden rund 500 Komparsen gesucht.

weiterlesen...
Auch der Sommer 2023 war in Deutschland zu warm
Aus aller Welt

Schon länger nicht mehr ins Schwitzen gekommen in diesem zuletzt recht frischen Sommer? Die Bilanz des Deutschen Wetterdienstes fällt dennoch eindeutig aus: Als 27. Sommer in Folge war der diesjährige zu warm.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Von Sonde abgeworfene Asteroiden-Probe auf Erde gelandet
Aus aller Welt

Schon die Entnahme der Probe vom Asteroiden Bennu war spektakulär - jetzt ist sie ähnlich spektakulär zurückgebracht worden: Abgeworfen von der Nasa-Sonde «Osiris-Rex» landete sie in der Wüste Utahs.

weiterlesen...
Wettstreit der Schäfer - Der Kampf um die goldene Schüppe
Aus aller Welt

Einmal im Jahr treffen sich die besten Schäfer Deutschlands, um zu zeigen, wie man am besten eine Schafherde hütet. Mit dabei: Eine einzige Frau im Starterfeld. Die Männer interessiert das nicht - aber die Schafe.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Von Sonde abgeworfene Asteroiden-Probe auf Erde gelandet
Aus aller Welt

Schon die Entnahme der Probe vom Asteroiden Bennu war spektakulär - jetzt ist sie ähnlich spektakulär zurückgebracht worden: Abgeworfen von der Nasa-Sonde «Osiris-Rex» landete sie in der Wüste Utahs.

weiterlesen...
Wettstreit der Schäfer - Der Kampf um die goldene Schüppe
Aus aller Welt

Einmal im Jahr treffen sich die besten Schäfer Deutschlands, um zu zeigen, wie man am besten eine Schafherde hütet. Mit dabei: Eine einzige Frau im Starterfeld. Die Männer interessiert das nicht - aber die Schafe.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner