30. Januar 2022 / Aktuell

Strategie gegen Entgelt-Ungleichheit zwischen den Geschlechtern im Land Bremen

Bremen der Entgelt-Ungleichheit zwischen den Geschlechtern entgegenwirken.

Mit einer ressortübergreifenden Strategie will Bremen der Entgelt-Ungleichheit zwischen den Geschlechtern entgegenwirken. Dazu hat Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa am 28. Januar 2022 eine Kick-Off-Veranstaltung organisiert. Projektpartnerinnen und –partner neben Senatorin Vogt sind die Ressorts für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, für Finanzen und für Wissenschaft und Häfen. Dabei sind auch die Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten und der Landesfrauenrat Bremen, die Handels- und Handwerkskammer Bremen, der DGB Bremen-Elbe-Weser und die Arbeitnehmerkammer Bremen.

"Frauen verdienen oft immer noch weniger als Männer, selbst wenn sie in der gleichen Branche arbeiten. Wir wollen deshalb Strukturen nachhaltig verändern, um diese Ungleichheit abzuschaffen. Für diesen Prozess, den wir mit vielen Akteuren umsetzen werden, haben wir haben wir mit Frau Dr. Andrea Jochmann-Döll eine Expertin dazu geholt. Sie hat langjährige Erfahrungen in Forschung und Beratung zu Themen rund um Gender und Entgelt", sagt Senatorin Vogt. "Neben der Sensibilisierung von Führungskräften und Geschäftsführungen, wollen wir konkrete Instrumente entwickeln, die die beruflichen Chancen von Frauen verbessern und gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit sicherstellen."

Laut Statistischem Bundesamt haben Frauen im Jahr 2020 in Deutschland 18 Prozent und im Land Bremen 22 Prozent weniger verdient als Männer. 71 Prozent des Verdienstunterschieds lässt sich strukturbedingt erklären, weil Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird und sie seltener Führungspositionen erreichen. Weitere Gründe sind, dass sie häufiger als Männer in Teilzeit und in Minijobs arbeiten und deshalb im Durchschnitt weniger verdienen.

Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken, wurde 2017 auf Bundesebene das Entgelttransparenzgesetz beschlossen. Senatorin Vogt setzt sich dafür ein, dass das Gesetz nachgebessert und damit gestärkt wird. So wurde auf der letzten Arbeits- und Sozialministerinnen-Konferenz (ASMK) im Dezember 2021 ein Beschluss gefasst, der den Bund zu Nachbesserungen des Gesetztes auffordert.

Ergänzend zu den Bemühungen auf Bundesebene wird es auf Landesebene eine "Entgeltgleichheitsstrategie" geben. In der Kick-Off-Veranstaltung dazu haben sich die Beteiligten auf eine konkrete Zusammenarbeit in einer Arbeits- und Steuerungsgruppe, einen konkreten Zeitplan und bereits auf Schwerpunkte der Strategie geeinigt. Der Grundsatz und das Grundrecht "Gleiches Entgelt für gleiche oder gleichwertige Arbeit" gilt es zu fördern und durchzusetzen.

Kräfte zu bündeln und eine Landesstrategie für Entgeltgleichheit auf die Beine zu stellen, ist dringend nötig, so die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm: "In Bremen sind im Bundesvergleich immer noch viel zu wenig Frauen erwerbstätig, viele davon arbeiten in Teilzeit. Frauen, die unterhalb ihrer eigentlichen Qualifikation beschäftigt sind, die aufgrund von Erziehungs- und Pflegezeiten vorübergehend aus dem Beruf ausgestiegen sind, die unfreiwillig in Teilzeit arbeiten oder Führungspositionen anstreben, müssen die Möglichkeit erhalten, sich weiter zu qualifizieren und bei einem Wieder- oder Quereinstieg unterstützt und gefördert zu werden. Eine Verbesserung der Rahmen- und Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung im Care-Bereich sind für uns ein weiterer wichtiger Baustein für eine Entgeltgleichheitsstrategie. Last but not least trägt auch eine klischeefreie Berufsorientierung zu einer Verringerung des Gender Pay Gaps bei, denn noch immer ist die Verteilung von Frauen und Männern auf Branchen viel zu einseitig."

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