23. April 2022 / Wissenswertes

Mehr Welt im bremischen öffentlichen Dienst

2. Mentoring-Programm für angehende Führungskräfte mit Migrationsbiographie geht zu Ende

Menschen in ihren Fähigkeiten ermutigen. Frauen und Männer auf ihrem Karriereweg voranbringen. Und dabei ihre Migrationsgeschichte als Stärke sichtbar machen. Darum geht es im Mentoring-Programm für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, die eine Migrationsbiographie haben und im Beruf weiterkommen möchten. Diese Woche ging das Mentoring-Programm mit einer feierlichen Abschlussveranstaltung im Bremer Rathaus zu Ende.

Insgesamt zwölf Beschäftigte aus verschiedenen Dienststellen haben das einjährige Programm durchlaufen. In dieser Zeit immer an ihrer Seite: die persönlichen Mentorinnen und Mentoren, die ihrerseits alle Führungskräfte sind. Die Corona-Pandemie hat die Tandems oft an die frische Luft gebracht. Denn auf Spaziergängen konnten sich die Paare pandemiegerecht um Fragen der Karriereplanung aber auch über persönliche Lebenssituationen austauschen. Seminare haben das Programm flankiert. In einem Seminar ging es darum, die Stärken und beruflichen Ziele der Mentees aufzudecken und konsequent in die eigene Laufbahn einzubringen.

Beide Tandempartner haben in den vergangenen zwölf Monaten voneinander profitiert. Die Mentees haben mehr erfahren über Karrierewege im öffentlichen Dienst. Aber auch die Mentoren und Mentorinnen haben gelernt, was die zumeist jungen Kolleginnen und Kollegen bewegt und wie ein diverser öffentlicher Dienst aussehen könnte. Denn noch ist auch in Bremen die gesellschaftliche Vielfalt nicht in allen Ämtern, Behörden und Dienststellen angekommen.

"Es arbeiten noch zu wenige Menschen mit einer Migrationsgeschichte für die Stadt und das Land Bremen" beklagt Finanzsenator Dietmar Strehl. Und weiter: "Menschen mit Migrationsbiographie sind unterrepräsentiert, besonders auch in Führungspositionen. Das darf so nicht bleiben. Denn nur ein öffentlicher Dienst, in dem sich alle Menschen auf allen Ebenen wiederfinden, wird auch von allen Bürgerinnen und Bürgern akzeptiert".

Laut Mikrozensus 2019 haben mehr als ein Drittel der im Land Bremen lebenden Menschen einen Migrationshintergrund. In einer Mitarbeitendenbefragung aus dem Jahr 2014 hatten aber nur etwa 13 Prozent der Beschäftigten im bremischen öffentlichen Dienst angegeben, dass sie eine Migrationsbiographie haben. Dietmar Strehl: "Bremen hat sich – unter anderem mit diesem Mentoring-Programm – auf den Weg gemacht hin zu einem diverseren öffentlichen Dienst. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen." Handlungsleitend auf diesem Weg ist das im November 2020 beschlossene Diversity Management Konzept der Freien Hansestadt Bremen. Das Ziel ist, die gesellschaftliche Verschiedenheit in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes abzubilden.

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