31. Juli 2022 / Veranstaltung

Reise ins Extreme

Das Klimahaus Bremerhaven zeigt in seiner neuen Ausstellung die Folgen des Klimawandels

Klimahaus Bremerhaven Foto: Ernst

Als der Hamburger Architekt und Weltenbummler Axel Werner vor etwa 15 Jahren für das Klimahaus Bremerhaven die Länder entlang des achten Längengrades bereiste, schien die Welt noch einigermaßen in Ordnung. Zumindest aus mitteleuropäischer Sicht. Zwar traf Werner in der Schweiz auf schmelzendes Gletschereis, beobachtete im Niger die sich ausdehnende Wüste, sah in Kamerun den Regenwald schwinden und fürchtete sich mit den Menschen in der Südsee vor den dort zuvor nie erlebten Wirbelstürmen. Aber das war weit weg von Deutschland. Selbst die Sorgen vor stärkeren Sturmfluten der Bewohner auf der Nordsee-Hallig Langeneß lösten im Binnenland keinen Alarm aus. „Mittlerweile treten solche Wetterextrem hierzulande immer häufiger auf“, sagt Arne Dunker, Geschäftsführer des Klimahauses, in der Werners Weltreise dokumentiert ist. Für elf Millionen Euro aus Landesmitteln wird dort jetzt eine weitere ähnlich beeindruckende Ausstellung zum Thema Extremwetter entstehen.

„Es ist an der Zeit, sich mit den Herausforderungen zu beschäftigen, vor denen wir stehen“, begründet Dunker. Der zusätzliche Bereich wird dem erfolgreichen Konzept der Kernausstellung folgen, die seit der Eröffnung vor 13 Jahren mehr als sechs Millionen Gäste zählte. „Wie schon in der ‚Reise’ werden wir unsere Besucher emotional ansprechen und ihnen zugleich das Verständnis für Funktionsweisen und Zusammenhänge geben“, betont Dunker. Die „Reise“ erzählt in dreidimensionalen, begehbaren Szenerien Axel Werners Weg um den Globus. An acht Stationen können die Besucherinnen und Besucher im Klimahaus die Erlebnisse des Weltenbummlers an nachgebauten Schauplätzen, anhand von Originalexponaten und in Filmen verfolgen und buchstäblich fühlen, manchmal sogar riechen, wie das Klima in seinen unterschiedlichen Zonen das Leben der Menschen beeinflusst.

Immer häufiger kommt es hierzulande zu großen Waldbränden oder schweren Überschwemmungen. „Die Überflutungskatastrophen im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben gezeigt, wie wichtig es ist, über solche Gefahren zu informieren und zu sensibilisieren“, betont Bremens Senatorin für Klimaschutz, Maike Schaefer. Deshalb hat sie dem Klimahaus aus ihrem Etat die Mittel für den Bau der neuen Ausstellung zur Verfügung gestellt. Dem Grundkonzept des Hauses folgend, wollen die Klimahaus-Planer auch in den „Wetterextremen“ unterhaltsam aufgearbeitete Fakten mit beeindruckenden Erlebnissen verknüpfen – und das in außergewöhnlichen Inszenierungen. Die auf drei Ebenen verteilte Ausstellung beginnt im Erdgeschoß in einem Wetterstudio. „Dort erfahren die Besucher und Besucherinnen von unserer Diplom-Meteorologin, was Extremwetter-Ereignisse sind, und wie sie entstehen können“, erläutert Dunker.

Zu den beiden weiteren Ebenen gelangen die Gäste über eine sich drehende Hubplattform mit Platz für bis zu 40 Personen. Zunächst begegnen die Besucherinnen und Besucher den für Extremwetter typischen Phänomenen Hitze, Regen und Sturm. Noch lässt sich Dunker nicht zu Details des neuen Bereiches in die Karten gucken, nur so viel: „Es wird eine Mischung aus dreidimensionalen Inszenierungen und Filmelementen sein.“ Wie schon auf der „Reise“ werden die Gäste zumindest als Anmutung extreme Wetterverhältnisse spüren. „Wir werden hier kein Feuer und auch keinen Platzregen entfachen, aber sie werden schon den Wind, die Wärme und einen echten Sprühregen zu spüren bekommen“, verspricht er.

Das Klimahaus Bremerhaven hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. 

 

Adresse und weitere Infos:

Klimahaus Bremerhaven

Am Längengrad 8, 27568 Bremerhaven

info@klimahaus-bremerhaven.de

www.klimahaus-bremerhaven.de

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