16. November 2023 / Kultur

Das fühlende Material: KI hilft Materialschäden zu erkennen

Die Universität Bremen erzielt erste Ergebnisse im DFG-Forschungsprojekt FOR 3022.

Das fühlende Material:

KI hilft Materialschäden zu erkennen

Die Universität Bremen erzielt erste Ergebnisse im DFG-Forschungsprojekt FOR 3022. Dank innovativer Sensorknoten, kleiner als eine Münze, können verborgene Schäden in Faser-Metall-Laminaten erkannt und bewertet werden.

Die Identifizierung von Bauteilschäden erscheint auf den ersten Blick simpel. Doch wie verhält es sich, wenn der Schaden geringfügig und verborgen ist? Selbst minimale Defekte können zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Totalausfall führen, insbesondere in Verbundmaterialien wie sie beispielsweise in Windenergieanlagen zum Einsatz kommen, wo vermehrt Flügelbrüche auftreten.

Eine Lösung könnte darin bestehen, verborgene Schäden in Materialien mithilfe von KI zu identifizieren und zu bewerten. Dies ist das Forschungsziel interregionalen DFG Forschungsgruppe FOR 3022 in der mit über 3 Millionen Euro finanzierten zweiten Förderperiode. Die Forschungsgruppe, die ihren Ursprung in der zentralwissenschaftlichen Einrichtung ISIS (Integrated Solutions in Sensorial Structure Engineering) der Universität Bremen unter Führung von Dr. Dirk Lehmhus hat, konnte nun Fortschritte in der Überwachung von Faser-Metall-Laminaten mit integrierten Sensoren verzeichnen. Außerdem wurde erste Ergebnisse in renommierten internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht. An dem DFG-Forschungsprojekt FOR 3022 sind Partnerinstitutionen wie die Universität Siegen, die TU Braunschweig und die HSU Hamburg beteiligt.

Ein besonderes Augenmerk der Forschungsarbeit liegt auf der Entwicklung von Messsystemen, die direkt in das Material integriert werden können. Der Teil der Forschungsgruppe aus Bremen besteht aus Privatdozent Dr. Stefan Bosse aus dem Fachbereich Mathematik und Informatik der Universität Bremen, dem Faserinstitut Bremen e.V. unter Leitung von Professor Axel Herrmann und dem Institut für Mikrosensoren, -aktoren und -systeme der der Universität Bremen unter der Leitung von Professor Björn Lüssem. Sie präsentieren erste Prototypen von Sensorknoten, die kleiner als eine Münze sind und in Materialien wie Faser-Metall-Laminaten eingebettet werden können. Diese Sensorknoten haben die Fähigkeit, autonom Informationen über den Zustand eines Bauteils mithilfe von RFID-Technologie weiterzuleiten.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Informatik, Mikrosystemtechnik, Elektrotechnik und Messtechnik ist entscheidend für den Erfolg des Projekts. Privatdozent Dr. Stefan Bosse erklärt: „Unsere Forschung unterstreicht die vielversprechenden Möglichkeiten von KI-Methoden. Unser Ziel ist es, zu verstehen, wie wichtige Informationen aus komplexen Daten generiert werden können, um anschließend von Menschen genutzt zu werden, um fundierte Entscheidungen zu treffen.“ Er fügt hinzu: „Vom Labor in die Praxis, damit Technologie den Menschen effektiv unterstützt.“

 

https://www.presseportal.de/pm/100150/5650553
Bild: Stefan Bosse, Matej Meza / Universität Bremen
 
 

Meistgelesene Artikel

Geschäft überfallen
Einsätze

Zwei unbekannte Männer überfielen am Freitagabend ein Geschäft in Osterholz, bedrohten die Angestellten mit Messern und erbeuteten Bargeld.

weiterlesen...
Junge Frau an Haltestelle beraubt
Einsätze

Ein bislang unbekannter Täter überfiel in der Nacht zu Montag eine 18 Jahre alte Bremerin in Burg-Grambke.

weiterlesen...
«Mäßige» Chancen auf Polarlichter in der Nacht zum Sonntag
Weltnews

Das Beobachten von Polarlichtern in Deutschland wird zum Glücksspiel. Es müssen genügend Sonnenteilchen an der Erde ankommen. Und das Wetter muss auch noch mitmachen.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Lebenslange Haft nach Tiefgaragenmord
Weltnews

In einer Bochumer Tiefgarage wird ein 58-Jähriger in seinem Auto erschossen. Jetzt ist der Täter verurteilt worden. Der Richter nennt ihn einen gefährlichen Psychopathen.

weiterlesen...
Warum Gülcan Kamps am Flughafen an Viva denkt
Weltnews

Sie war eines der bekanntesten Gesichte des Musiksenders: Gülcan Kamps wird deshalb bis heute auf ihrer Zeit bei Viva angesprochen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Preis für herausragende Gleichstellungsarbeit:
Kultur

Internationale Sommeruniversität für Frauen in der Informatik ist mit dem Preis für herausragende Gleichstellungsarbeit ausgezeichnet worden

weiterlesen...
Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung: Die Universität Bremen hat ein neues Leitbild
Kultur

In seiner Sitzung vom 15. November 2023 beschloss der Akademische Senat einstimmig den Entwurf des Lenkungskreises in zweiter Lesung.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner