1. November 2022 / Weltnews

Wale nehmen bis zu 10 Millionen Mikroplastikteile am Tag auf

Die Umweltverschmutzung durch Mikroplastik weltweit ist enorm. Ausgerechnet in einer Wassertiefe ab 50 Metern konzentriert sich ihr Vorkommen in Gewässern - zum Leidwesen der Blauwale.

Blauwale, die größten Tiere der Erde, die sich hauptsächlich von Krill ernähren, könnten laut einer Schätzung mit der Nahrung täglich rund zehn Millionen Mikroplastikteile aufnehmen.

Blauwale, die größten Tiere der Erde, nehmen mit der Nahrung täglich rund zehn Millionen Mikroplastikteile auf. Zu dieser Schätzung sind US-Forscher gekommen, die Mikroplastikdaten und das Fressverhalten von Blau-, Buckel- und anderen Bartenwalen vor der Küste Kaliforniens untersucht haben. Diese Wale filtern ihre Nahrung aus dem Wasser. Die Studie der Wissenschaftler von der Universität Stanford und anderer Hochschulen erschien in der Fachzeitschrift «Nature Communications».

Als Mikroplastik werden Kunststoffteilchen bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Die Konzentration der winzigen Plastikpartikel, die etwa von Autoreifen, synthetischer Kleidung oder Verpackungsmaterial stammen können, ist in einer Wassertiefe von 50 bis 250 Metern besonders hoch - ausgerechnet in dieser Tiefe gingen die Bartenwale hauptsächlich auf Futtersuche. Den US-Forschern zufolge nahmen die Ozeanriesen fast alle Plastikteilchen indirekt über ihre belastete Beute wie Krill oder kleine Fischen auf.

Die auf Schätzungen und mathematischen Modellen basierende Studie stützte sich auf Beobachtungen von 191 markierten Bartenwalen von 2010 bis 2019 in Gebieten entlang der kalifornischen Küste, darunter Monterey Bay und Channel Islands. Blauwale, die über 30 Meter lang und fast 200 Tonnen schwer werden können, könnten demnach schätzungsweise 10 Millionen Mikroplastikteile am Tag aufnehmen, die kleineren, rund 15 Meter langen Buckelwale bis zu 4 Millionen Partikel.

Die Forscher verweisen aufgrund der großen, belasteten Futtermenge auf mögliche Risiken und Stressfaktoren für die riesigen Meeressäuger. Weitere Untersuchungen, etwa zur gesundheitlichen Gefährdung durch den Konsum der Plastikpartikel, seien notwendig.


Bildnachweis: © Elliott Hazen/NOAA/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Feuer in LA: Warnung vor Preiswucher, Betrug und Plündereien
Weltnews

Die verheerenden Flammen in Kalifornien sind nicht das einzige Problem, das Behörden sehen: Sie warnen vor jenen, die die Notlage auf verschiedenen Wegen für kriminelle Zwecke nutzen.

weiterlesen...
Weiterer Toter nach Sturm Éowyn - Tausende ohne Strom
Weltnews

Der Sturm war in der Nacht zum Freitag auf Irland und Teile Großbritanniens getroffen und hatte massive Schäden verursacht. Ein weiter Mensch erlag seinen Verletzungen.

weiterlesen...
Los Angeles zwischen Flammen und Neubeginn
Weltnews

Los Angeles befindet sich in einer Art Zwischenzustand: Es brennt weiter, während die Vorbereitungen für den Wiederaufbau bereits starten. Da fordert Stephen King die Absage der Oscar-Verleihung.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Zahl der Verletzten nach ICE-Unfall in Hamburg gestiegen
Weltnews

In Hamburg-Harburg stoßen ein ICE und ein Sattelzug zusammen. Ein Mensch stirbt an den Folgen des Unfalls. Und es gibt viele Verletzte

weiterlesen...
Lebensgefährlich Verletzter stirbt nach Zugunfall in Hamburg
Weltnews

Bei dem Unfall zwischen einem ICE und einem Lkw in Hamburg ist ein Mensch gestorben. Der lebensgefährlich verletzte Fahrgast ist noch wiederbelebt worden. Doch die Hilfe kam zu spät.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Zahl der Verletzten nach ICE-Unfall in Hamburg gestiegen
Weltnews

In Hamburg-Harburg stoßen ein ICE und ein Sattelzug zusammen. Ein Mensch stirbt an den Folgen des Unfalls. Und es gibt viele Verletzte

weiterlesen...
Lebensgefährlich Verletzter stirbt nach Zugunfall in Hamburg
Weltnews

Bei dem Unfall zwischen einem ICE und einem Lkw in Hamburg ist ein Mensch gestorben. Der lebensgefährlich verletzte Fahrgast ist noch wiederbelebt worden. Doch die Hilfe kam zu spät.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner