10. März 2024 / Weltnews

Tödliche Schüsse in Bielefeld - Polizei sucht Täter

Mitten in der Bielefelder Fußgängerzone wird ein 38 Jahr alter Mann niedergeschossen. Über die kaltblütige Tat dringen zunächst wenig Informationen nach außen. Das Opfer soll ein Ex-Boxer sein.

Markierungen der Kriminaltechnik am abgesperrten Tatort.

Tödliche Schüsse mitten in der Fußgängerzone beschäftigen Polizei und Staatsanwaltschaft in Bielefeld. Das Opfer soll übereinstimmenden Berichten zufolge ein ehemaliger Box-Profi sein. Unter Verweis auf Persönlichkeitsrechte wollten die Ermittler keinen Namen nennen.

Nach offiziellen Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft handelt es sich bei dem Opfer um einen 38-jährigen Bielefelder mit kosovarischer Staatsangehörigkeit. Am Samstag hatte sich der Mann ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge in der Innenstadt aufgehalten, als die Schüsse ihn aus unmittelbarer Nähe trafen. Wie viele Schüsse abgefeuert worden seien, sei erst klar, wenn der Obduktionsbericht vorliege, sagte eine Sprecherin der Bielefelder Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

Der Mann sei «aufgrund der Schwere seiner Verletzungen noch am Tatort» gestorben, hielt der Polizeibericht fest. Dort war am Samstagabend die Spurensicherung in der abgesperrten Altstadt zu sehen. Eine Mordkommission ermittelt. «Nach dem aktuellen Kenntnisstand besteht keine Gefährdung für unbeteiligte Dritte», hieß es in einer ersten Mitteilung.

Verdacht bestätigte sich nicht

«Die Ermittlungen nach den Tätern dauern an», berichten Polizei und Staatsanwaltschaft. Am späten Samstagabend sei eine Person zunächst festgenommen worden, nachdem eine Zeugenaussage eine mögliche Tatbeteiligung nahegelegt habe. «Der Tatverdacht bestätigte sich jedoch nicht», bilanzierten die Ermittler. «Die Person wurde wieder entlassen.»

Spezialkräfte hätten im Stadtgebiet zudem mehrere Wohnungen durchsucht. Auch dies habe zunächst nicht zur Ergreifung möglicher Täter geführt. Jetzt setzen die Fahnder auf Beobachtungen und Bildaufnahmen von Zeugen am Tatort.

Zum möglichen Motiv drangen zunächst keinerlei gesicherten Auskünfte an die Öffentlichkeit - etwa über Spekulationen, ob Clankriminalität in dem Fall eine Rolle gespielt haben könnte. Das könne sie weder bestätigen noch dementieren, sagte die Bielefelder Polizeisprecherin der dpa.

Razzien im Ruhrgebiet mit Innenminister Reul

Während der Mord in Ostwestfalen passierte, war Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) im Ruhrgebiet bei Razzien gegen Clankriminalität mit Fahndern unterwegs. Der Einsatz in Duisburg war ein Baustein seiner «Politik der 1000 Nadelstiche». Dabei gehe es darum, die Täter-Netzwerke immer wieder aufzuscheuchen, erläuterte der Minister.

«Heute haben wir wieder gezeigt, dass sich die Kriminellen nie sicher fühlen können», sagte er nach dem Einsatz. Auch in Duisburg seien viele Vergehen ans Licht gekommen, «die dafür sprechen, dass hier Leute unterwegs sind, die meinen, sie können machen, was sie wollen. Das lassen wir nicht zu.»


Bildnachweis: © Friso Gentsch/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

«Das reine Böse»: Teenager tötet vier Menschen an US-Schule
Weltnews

An einer Schule im US-Bundesstaat Georgia eröffnet ein Schütze das Feuer - vier Menschen werden getötet. Der mutmaßliche Täter ist erst 14 Jahre alt. Über sein Motiv wird gerätselt.

weiterlesen...
Dürre in Griechenland bringt Dorf in Stausee zum Vorschein
Weltnews

Selbst in Gegenden mit sonst reichlich Wasser sieht es in Griechenland schlecht aus: Brunnen und Seen trocknen aus, Flüsse und Bäche werden zu Rinnsalen. Die Trockenheit ist schlimm wie lange nicht.

weiterlesen...
Rockband Linkin Park ist mit neuer Sängerin zurück
Weltnews

Linkin Park feiern nach sieben Jahren mit «From Zero» ihr Comeback. Es ist das erste Album mit Emily Armstrong und Colin Brittain als neuen Bandmitgliedern.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Verdächtiger nach tödlichen Schüssen in Göppingen flüchtig
Weltnews

In einer Bar in Göppingen wird geschossen. Ein 29-Jähriger stirbt, nach dem mutmaßlichen Schützen wird gefahndet. Gibt es eine Verbindung zu einer blutigen Gruppen-Fehde?

weiterlesen...
«Gute Nachrichten» - Kein Marburg-Virus in Hamburg
Weltnews

Zwei Menschen kommen mit Verdacht auf das Marburg-Virus in eine Klinik in Hamburg. Es dauert Stunden bis klar ist, ob die Hansestadt als zweiter Fall in Deutschland in die Medizingeschichte eingeht.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Verdächtiger nach tödlichen Schüssen in Göppingen flüchtig
Weltnews

In einer Bar in Göppingen wird geschossen. Ein 29-Jähriger stirbt, nach dem mutmaßlichen Schützen wird gefahndet. Gibt es eine Verbindung zu einer blutigen Gruppen-Fehde?

weiterlesen...
«Gute Nachrichten» - Kein Marburg-Virus in Hamburg
Weltnews

Zwei Menschen kommen mit Verdacht auf das Marburg-Virus in eine Klinik in Hamburg. Es dauert Stunden bis klar ist, ob die Hansestadt als zweiter Fall in Deutschland in die Medizingeschichte eingeht.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner