1. September 2024 / Weltnews

Studie: Weg zum Spielplatz dauert im Schnitt 25 Minuten

Wie lange müssen Kinder in Deutschland zum nächsten Spielplatz laufen? Bei der Untersuchung der Infrastruktur von Sandkisten und Schaukeln stellen Forscher ein Ost-West-Gefälle fest.

In Mecklenburg-Vorpommern haben Kinder nach einer neuen Studie den weitesten Weg zu einem Spielplatz. (Archivbild)

Der nächste Spielplatz ist für die meisten Kinder in Deutschland im Schnitt 25 Minuten zu Fuß entfernt. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW), das für die Studie Geodaten von OpenStreetMap und demografische Zahlen des Statistischen Bundesamtes ausgewertet hat.

Der Untersuchung zufolge haben Kinder in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Stunde und acht Minuten den längsten Weg zu öffentlicher Schaukel, Sandkasten und Rutsche. In Berlin ist der Weg mit acht Minuten am kürzesten. Es gebe ein starkes Stadt-Land-Gefälle, hieß es. Besonders groß seien die Entfernungen in den ländlichen Gebieten Ostdeutschlands.

Wichtige soziale Treffpunkte

«Spielplätze sind nicht nur Orte zum Spielen, sondern auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt», erklärte der familienpolitische Experte des Instituts, Wido Geis-Thöne. «Daher ist es auch im ländlichen Raum, wo viele Familien Spielgeräte in ihren Gärten haben, wichtig, dass die Kinder zu einem Spielplatz gehen können.» Differenziert man die Ergebnisse nach Städten und Landkreisen, liegt die durchschnittliche Entfernung zu einem Spielplatz in Rostock mit sechs Minuten bundesweit am niedrigsten. Am längsten müssen Kinder im Landkreis Vorpommern-Greifswald gehen: 79 Minuten.

Leere Spielplätze im Wendland 

Bundesweit teilen sich der Studie zufolge im Schnitt 60 Kinder unter zehn Jahren einen Spielplatz. Im vergleichsweise dünn besiedelten Mecklenburg-Vorpommern sind es nur 45 Kinder, in Hessen dagegen 74. Differenziert man auch bei diesem Aspekt nach Städten und Landkreisen, ist das Verhältnis im Kreis Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen) mit 23 Kindern je Spielplatz am günstigsten und in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) mit 143 Kindern je Spielplatz am ungünstigsten.

In der Studie wurden nur gebührenfreie öffentliche Einrichtungen berücksichtigt, nicht als privat gekennzeichnete Spielplätze. Solche finden sich oft in der Nähe größerer Mehrfamilienhäuser.


Bildnachweis: © Jens Büttner/dpa
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