4. Februar 2023 / Weltnews

Studie: Lieber abgespeckte Ferien als gar kein Urlaub

Urlaub ist teuer, erst recht in Zeiten von Inflation und hohen Energiepreisen. Auf Ferien verzichten wollen die Deutschen einer Studie zufolge dennoch nicht. Sie sind aber zu Kompromissen bereit.

Um die Urlaubskosten in den Griff zu kriegen, wird der Sparstift angesetzt.

Statt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf einen Urlaub ganz zu verzichten, setzen die Deutschen laut einer Studie lieber auf abgespeckte Ferien. So wollen sich 73 Prozent der Befragten bei Souvenirs und beim Shopping einschränken, um die Reisekosten trotz Inflation und hoher Energiepreise im Griff zu behalten, heißt es in einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Untersuchung der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen.

69 Prozent wiederum verreisten möglichst in der Neben- statt in der Hauptsaison, 63 Prozent wählten ein möglichst preiswertes Reiseziel und 60 Prozent eine günstigere Unterkunft als sonst.

Pragmatisch und kompromissbereit

Der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Prof. Ulrich Reinhardt, erklärte, Energiekrise, Inflation und Ukraine-Krieg betonten die Herausforderungen der Gegenwart. «Doch statt mit Angst, Verzagtheit und Zurückhaltung reagieren die Bundesbürger - zumindest bei Thema Urlaub - pragmatisch: Sie wollen unterwegs sein und sind hierfür zu vielen Kompromissen bereit».

Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) nimmt zur Reduzierung der Kosten umständlichere Reisewege, etwa alternative Abflughäfen oder längere Umsteigezeiten, in Kauf, heißt es in der Studie. 54 Prozent wiederum warteten auf «Schnäppchen» und Last-Minute-Angebote. Ebenfalls 54 Prozent gaben an, am Urlaubsort nicht mehr so oft zum Essen ins Restaurant zu gehen. Nicht mehr jedes Jahr zu verreisen, nannten 52 Prozent.

Weniger als die Hälfte der Befragten (42 Prozent) kann sich dagegen vorstellen, am Urlaubsort auf Ausflüge zu verzichten, die Reisedauer zu verkürzen oder die Ferien kostengünstig bei Freunden oder der Familie zu verbringen. Auf dem letzten Platz der Sparliste steht der Studie zufolge die Reduzierung des Trinkgelds. Diese Möglichkeit zögen nur 40 Prozent der Befragten in Betracht.

Die Ergebnisse sind Teil der 39. Deutschen Tourismusanalyse der BAT- Stiftung für Zukunftsfragen, welche am Dienstag vorgestellt werden soll. Für die Untersuchung befragte das Institut GfK den Angaben zufolge im Dezember 2022 und Januar 2023 online 3000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 74 Jahren.


Bildnachweis: © Fabian Sommer/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Stadtbahn-Unfall in Stuttgart - Fahrgast reanimiert
Weltnews

Bei einem schweren Unfall zwischen zwei Stadtbahnen in Stuttgart gibt es zahlreiche Verletzte. Ein Fahrgast muss reanimiert werden.

weiterlesen...
Bundeswehrsoldat vor Tat wegen Bedrohung angezeigt
Weltnews

Vier Menschen sterben bei einer Gewalttat im Landkreis Rotenburg. Die Noch-Ehefrau des Verdächtigen und ihr mutmaßlich neuer Freund haben zuvor Hilfe vor dem Tatverdächtigen gesucht.

weiterlesen...
13-Jähriger bei Verkehrsunfall mit Straßenbahn verletzt
Einsätze

Ein 13-Jähriger hatte am Montagnachmittag in Schwachhausen wohl einen Schutzengel dabei.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Wiederholungstäter wegen Exhibitionismus in Bremen verhaftet
Einsätze

Zivilfahnder der Bundespolizei erkannten einen gesuchten Exhibitionisten am Hauptbahnhof Bremen.

weiterlesen...
Fotograf soll 17 Frauen missbraucht haben - Prozessauftakt
Weltnews

Er soll sich als Modefotograf auf der Suche nach Modellen ausgegeben haben. In Paris steht ein 38-Jähriger vor Gericht, weil er mindestens 17 Frauen in seinem Fotostudio sexuell missbraucht haben soll.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Fotograf soll 17 Frauen missbraucht haben - Prozessauftakt
Weltnews

Er soll sich als Modefotograf auf der Suche nach Modellen ausgegeben haben. In Paris steht ein 38-Jähriger vor Gericht, weil er mindestens 17 Frauen in seinem Fotostudio sexuell missbraucht haben soll.

weiterlesen...
Spendenbereitschaft nur leicht zurückgegangen
Weltnews

Die Menschen in Deutschland spendeten im vergangenen Jahr fast so viel wie 2022, als der Krieg in der Ukraine ausbrach. Einem Experten zufolge ist der nur leichte Rückgang «erstaunlich».

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner