5. Januar 2024 / Weltnews

Prozess um Einbruch in das Grüne Gewölbe unterbrochen

Kurzer Prozess zum Auftakt: In einem weiteren Verfahren um den spektakulären Einbruch in das Grüne Gewölbe ist schon bald wieder Schluss. Die Verteidigung stellt Anträge und veranlasst das Gericht zur Unterbrechung.

Der Prozess um den Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden ist unterbrochen worden.

Ein zweiter Prozess um den Juwelendiebstahl aus der Schatzkammer Grünes Gewölbe in Dresden ist am Freitag am Landgericht Dresden noch vor Verlesung der Anklage unterbrochen worden. Über den Fortgang will die Vorsitzende Richterin Eva Stief am kommenden Mittwoch unterrichten.

Acht Monate nach Ende des ersten Prozesses muss sich ein 24-Jähriger wegen Beihilfe zum Diebstahl mit Waffen, Sachbeschädigung und Brandstiftung verantworten. Er wird dem Berliner Remmo-Clan zugerechnet und ist ein Bruder beziehungsweise Cousin der jungen Männer, die wegen der Tat bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden.

Zu Beginn des Prozesses stellte Rechtsanwalt Stephan Schneider, Verteidiger des Beschuldigten, die Zuständigkeit des Landgerichtes in Frage. Er will den Fall am Berliner Landgericht verhandelt haben, weil der 24-Jährige dort wohnt. Schneider erwähnte die umfangreiche Reisetätigkeit, die eine Verhandlung in Dresden erfordern würde. 56 der 147 vorgesehenen Zeugen und Sachverständigen kämen aus dem Berliner Raum. Es gebe keinen einzigen Zeugen aus Dresden für die seinem Mandanten betreffenden Vorwürfe. Zudem bemängelte er angebliche Formfehler bei der Ladung. So sei der Saal, in dem die Verhandlung stattfindet, nicht angegeben gewesen. Das habe eine ausreichende Vorbereitung verhindert.

Der Angeklagte war zum Zeitpunkt der Tat 19 Jahre alt - im Sinne des Jugendgerichtsgesetzes demnach ein Heranwachsender. In diesem Fall stehe der Staatsanwaltschaft ein Wahlrecht zu, ob die Anklage am Tatort oder am Wohnort erhoben wird, erklärte Andreas Feron. Das Gericht müsse sich nun beraten und habe sich mit der Unterbrechung dabei wohl nicht unter Zeitdruck setzen lassen wollen. Die schriftliche Ladung müsse eine Woche vor Beginn der Hauptladung vorliegen. Zwingend sei dabei die Angabe des Gerichtes und dessen Anschrift, nicht aber der Verweis auf den konkreten Verhandlungssaal, sagte Feron. Das ließe sich in der Praxis kaum umsetzen.

Der Einbruch ins Historische Grüne Gewölbe im Dresdner Residenzschloss gilt als einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle Deutschlands. Im November 2019 erbeuteten die Täter dabei 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten und verursachten zudem mehr als eine Million Euro Schaden. Ein Teil der Beute fehlt noch immer. Fünf junge Männer aus dem Berliner Remmo-Clan wurden zu Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren und vier Monaten und sechs Jahren und drei Monaten verurteilt. Sie gingen in Revision. Die Urteile sind daher noch nicht rechtskräftig.


Bildnachweis: © Sebastian Kahnert/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

«Das reine Böse»: Teenager tötet vier Menschen an US-Schule
Weltnews

An einer Schule im US-Bundesstaat Georgia eröffnet ein Schütze das Feuer - vier Menschen werden getötet. Der mutmaßliche Täter ist erst 14 Jahre alt. Über sein Motiv wird gerätselt.

weiterlesen...
Rockband Linkin Park ist mit neuer Sängerin zurück
Weltnews

Linkin Park feiern nach sieben Jahren mit «From Zero» ihr Comeback. Es ist das erste Album mit Emily Armstrong und Colin Brittain als neuen Bandmitgliedern.

weiterlesen...
Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Weltnews

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...

Neueste Artikel

Nach «Helene»: Trump stellt «beste Behandlung» in Aussicht
Weltnews

Inmitten der Sturmkatastrophe nutzt Trump einen Besuch in Georgia - einem der wahlentscheidenden Swing States - für eigene Zwecke. Dabei stellt er sein eigenes Krisenmanagement in den Vordergrund.

weiterlesen...
HIV bei mehr als 3300 Menschen entdeckt
Weltnews

Tausende Menschen bekamen im vergangenen Jahr in Deutschland die Diagnose HIV. Doch so ein Testergebnis heißt nicht mehr unbedingt, dass jemand an Aids erkrankt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Nach «Helene»: Trump stellt «beste Behandlung» in Aussicht
Weltnews

Inmitten der Sturmkatastrophe nutzt Trump einen Besuch in Georgia - einem der wahlentscheidenden Swing States - für eigene Zwecke. Dabei stellt er sein eigenes Krisenmanagement in den Vordergrund.

weiterlesen...
HIV bei mehr als 3300 Menschen entdeckt
Weltnews

Tausende Menschen bekamen im vergangenen Jahr in Deutschland die Diagnose HIV. Doch so ein Testergebnis heißt nicht mehr unbedingt, dass jemand an Aids erkrankt.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner