27. August 2023 / Weltnews

Nach Kirchenbrand in Sachsen: Gemeinde baut neues Gotteshaus

Ein Feuer zerstört die barocke Stadtkirche im sächsischen Großröhrsdorf. Ein Mann ist wegen schwerer Brandstiftung in Untersuchungshaft. Die Kirchgemeinde trauert - schaut aber entschlossen nach vorn.

Die Ruine der evangelischen Stadtkirche in Großröhrsdorf nach dem Großbrand.

Die Gemeinde der vom Feuer großteils zerstörten Stadtkirche im sächsischen Großröhrsdorf wird an derselben Stelle ein neues Gotteshaus errichten. Das habe der Kirchenvorstand beschlossen, sagte der Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde Kleinröhrsdorf-Großröhrsdorf, Stefan Schwarzenberg, der Deutschen Presse-Agentur. «Es wird auf unserem Kirchberg ein Gotteshaus geben für die Zukunft, wir wollen eine neue Kirche bauen.»

Ob Neu- oder Wiederaufbau, darüber werde entschieden, wenn klar sei, was von der alten Kirche übrig sei und einbezogen werden könne.

Die protestantische Kirche aus dem 18. Jahrhundert war in der Nacht zum 4. August zum großen Teil ausgebrannt. Die Flammen vernichteten den Dachstuhl, vom Kirchenschiff stehen nur noch die Außenmauern, der einst 50 Meter hohe, weithin in der Landschaft sichtbare Glockenturm ist gekappt. Viele der historischen Kunstschätze sowie Teile der Architektur aus Holz sind verloren.

Eine Woche nach dem Brand war klar, dass das Feuer gelegt wurde. Ein Mann aus der Umgebung der Kleinstadt rund 25 Kilometer östlich von Dresden befindet sich in Untersuchungshaft, wegen schwerer Brandstiftung. Der 40-Jährige hat die Tat gestanden, Angaben zu Hergang und Motiv machen die Behörden bisher nicht unter Verweis auf die anhaltenden Ermittlungen.

Die Ruine steht unterdessen vor der Enttrümmerung. Eine Firma sei damit beauftragt und könne sofort anfangen, wenn die Polizei den Brandort freigibt. Die Grundsatzentscheidung des Kirchenvorstandes sei ein Signal, «wir schauen nach vorn, nachdem wir durch ein Tal der Tränen gehen», sagt Schwarzenberg. «Wir trauern noch immer über den Verlust, aber in ein paar Jahren werden wir diese Wunde schließen.» Hilfsbereitschaft und Solidarität mit der Gemeinde reißen nach wie vor nicht ab. Ihr Spendenkonto füllt sich weiter, inzwischen gingen fast eine Viertelmillion Euro ein.


Bildnachweis: © Sebastian Kahnert/dpa
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