23. Februar 2022 / Weltnews

Modellierer erwarten Wiederanstieg von Infektionszahlen

Für Ende Februar erhoffen sich viele ein langsames Ende der Pandemie. Doch die Omikron-Variante BA.2 könnte dem einen Strich durch die Rechnung machen, warnen Wissenschaftler.

Wissenschaftler sorgen sich um die Ausbreitung der Omikron-Untervariante BA.2. Sie könnte die Zahl der Infektionen Ende Februar noch einmal hochschnellen lassen.

Bei der Corona-Lage in Deutschland rechnet eine Gruppe von Berliner Modellierern mit einer Trendumkehr.

Ab Ende Februar erwarte man wegen der Omikron-Untervariante BA.2 einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen, schreibt ein Team um Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin (TU) in einem am Mittwoch veröffentlichen Bericht. BA.2 gilt als noch besser übertragbar als der bisher hauptsächlich hierzulande verbreitete Omikron-Subtyp BA.1.

Die Wissenschaftler beschreiben derzeit eine Überlagerung zweier Wellen: Unterhalb der abflachenden BA.1-Welle deute sich ein erneuter Anstieg durch den Subtyp BA.2 an. Bisher wachse der Anteil von BA.2 am Infektionsgeschehen pro Woche um etwa 85 Prozent. Ende Februar dürfte BA.2 für die Mehrheit der Infektionen sorgen, hieß es. Höhe und Zeitpunkt des Maximums lassen sich den Forschern zufolge kaum vorhersagen: So hänge die Entwicklung von den Freizeitaktivitäten der Menschen ab und davon, wie gut man nach durchgemachter BA.1-Infektion vor BA.2 geschützt ist.

Zwei extreme Szenarien

Werden dazu verschiedene Annahmen getroffen, ergeben sich laut dem Papier grob zwei extreme Szenarien: Bei hoher Kreuzimmunität und niedrigem Niveau an Freizeitaktivitäten ergebe sich eine BA.2-Welle «mit einem Niveau von maximal den Werten der BA.1-Welle von Mitte Februar». Im ungünstigsten Fall hingegen - niedrige Kreuzimmunität, viele Aktivitäten - könnte die kommende Welle das Niveau von Mitte Februar um das bis zu 2,5-Fache übersteigen, hieß es.

Das Team rät, die Situation auch angesichts des Verlaufs in Dänemark mit einem Wiederanstieg von Krankenhausaufnahmen genau zu beobachten, «um notfalls zeitnah entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können».

Einer dänischen Studie vom Dienstag zufolge können Infektionen mit den beiden unterschiedlichen Omikron-Untervarianten kurz nacheinander in seltenen Fällen vorkommen. Betroffen waren meist junge Ungeimpfte, die nicht schwerer erkrankten.


Bildnachweis: © Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
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