1. Januar 2024 / Weltnews

Mehr Gewebespenden - aber weiterhin Mangel an Herzklappen

Zu Gewebespenden zählen etwa Augenhornhäute und Blutgefäße. Eine Gesellschaft konnte im vergangenen Jahr vielen Menschen in Deutschland mit solchen Spenden helfen.

Ein Augenhornhaut-Transplantat wird von einem Labormitarbeitenden bearbeitet.

Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) hat im zurückliegenden Jahr erneut mehr Gewebespenden erhalten als im Vorjahr. Im Jahr 2023 gingen 7470 gespendete Gewebe in die Gewebebanken im DGFG-Netzwerk ein, darunter 6656 Augenhornhautpräparate, wie die DGFG in Hannover am Montag zu den vorläufigen Jahreszahlen mitteilte. Im Vorjahr waren es demnach 6679, im Jahr 2021 noch 6422 Gewebe. Die DGFG vermittelt etwa die Hälfte der Gewebetransplantate in Deutschland.

Den Daten zufolge gibt es weiterhin einen Mangel an kardiovaskulärem Gewebe: «Die Vermittlungsstelle erhielt in 2023 über 430 Anfragen für eine Herzklappe», hieß es von der DGFG. «Nur 45 Prozent der Anfragen konnten bedient werden.» Der Mangel beeinträchtige das Leben vieler Patientinnen und Patienten schwer. «Hier müssen wir auch im kommenden Jahr gemeinsam mit den Kliniken die Spendeprogramme bei Herz-
Kreislauf-Verstorbenen weiter ausbauen, um eine verlässliche Alternative zur Organspende zu haben», sagte DGFG-Geschäftsführer Martin Börgel.

Für viele Erwachsene kommen zwar künstliche Herzklappen oder solche von Schweinen infrage. Gerade junge Patientinnen und Patienten seien aber auf humane Herzklappen angewiesen, die mitwachsen können und keine blutverdünnenden Medikamente erfordern, teilte die DGFG mit.

Insgesamt spendeten 3475 Menschen in 2023 Gewebe, 12 Prozent mehr als im Jahr davor (3070), wie es weiter hieß. 7503 Patienten und Patientinnen konnten mit einem Gewebetransplantat versorgt werden, davon 5003 mit einer Augenhornhaut und 197 mit einer Herzklappe. Verpflanzt werden auch Blutgefäße und sogenannte Amnionmembranen aus Plazentas, die bei Wundheilungsstörungen und als Hautersatz bei
Verbrennungen eingesetzt werden.


Bildnachweis: © --/DGFG/dpa
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