10. August 2023 / Weltnews

LBV: Kuhreiher brüten erstmals nachweislich in Deutschland

Der Kuhreiher ist weltweit verbreitet, in Europa vor allem in Spanien. In Zeiten vom Artenaussterben, ist es doch beeindruckend die Vogelart zum ersten Mal auch in Deutschland brüten zu sehen.

Ein Kuhreiher steht auf einem Feld am Altmühlsee in Mittelfranken. Nach Angaben des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz brütet die Vogelart erstmals in Deutschland.

Erstmals haben Kuhreiher nach Angaben des Naturschutzverbands LBV in Deutschland gebrütet - und zwar am Altmühlsee in Bayern. Die Reiherart sei hierzulande sehr selten, sagte der Experte vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) Jan Heikens. Eine Aktive der LBV-Kreisgruppe am Altmühlsee habe die Jungvögel Ende Juli entdeckt und fotografiert.

Der LBV sprach von einer Sensation. «Es ist immer beeindruckend, wenn eine neue Vogelart zum ersten Mal bei uns brütet», sagte Heikens. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Pflanzen und Tiere aussterben würden, sei das motivierend.

Der etwa 50 Zentimeter große Kuhreiher kommt dem LBV zufolge weltweit vor, in Europa vor allem in Spanien. In Afrika sei der weiße Vogel mit dem gelben Schnabel oft dabei zu beobachten, wie er auf dem Rücken von Büffeln sitze. Er ernähre sich von Insekten, die er meist in Viehherden oder nach der Mahd auf Wiesen finde.

Die Exemplare am Altmühlsee stammen nach Angaben von Heikens vermutlich aus dem Mittelmeerraum, weil Kuhreiher nur kurze Strecken ziehen. In Spanien und Frankreich würden ihre Bestände steigen, so dass sich wahrscheinlich die Brutregionen ausweiten würden. Dies könne auch mit der Klimaerwärmung zusammenhängen, erläuterte Heikens. Weil die Winter milder verlaufen würden, könnten Kuhreiher beispielsweise auch in Frankreich überwintern. Dadurch könnten sie sich in Gebiete verbreiten, die vorher nicht so geeignet gewesen seien.

Bisher habe es nur Brutversuche von Kuhreihern in Deutschland gegeben, die aus Zoos oder privater Haltung entwichen seien, sagte Heikens. Auch bei den Exemplaren am Altmühlsee könne man sich nicht 100 Prozent sicher sein, dass es sich nicht um aus Gefangenschaft entflogene Vögel handele. «Dennoch ist aufgrund der Entfernung zur nächsten Kolonie eine natürliche Ansiedelung recht wahrscheinlich.»


Bildnachweis: © Sonja Dollhopf/LBV/dpa
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