29. August 2024 / Weltnews

Googles KI erzeugt nach Blamage wieder Bilder von Menschen

Im Februar folgte Googles KI-Software stur Diversitäts-Vorgaben und erzeugte unter anderem Bilder von schwarzen Nazi-Soldaten. Die Funktion wurde flugs gesperrt - und erst jetzt wieder freigeschaltet.

Die Google-Software Imagen 3 war nach absurden Bildkreationen vorübergehend gesperrt worden. (Archivbild)

Ein halbes Jahr nach der Blamage mit Bildern von schwarzen Nazi-Soldaten lässt Google wieder Darstellungen von Menschen mit seiner KI-Software zu. Die Funktion wird zunächst Abo-Kunden des KI-Chatbots Gemini offenstehen, wie Google in einem Blogeintrag ankündigte.

Die Google-Software Imagen 3 kann - ähnlich wie verschiedene Programme der Konkurrenz - Bilder auf Basis von Sprachvorgaben erzeugen. Die Möglichkeit, auch Abbildungen von Menschen zu generieren, wurde im Februar abgeschaltet. Davor hatten Nutzer festgestellt, dass die KI auch bei Bilddarstellungen zu längst vergangenen Zeiten heutige Diversitätsvorgaben einhielt - mit teils absurden Ergebnissen. So wurden etwa Abbildungen von schwarzen Soldaten in Uniformen des rassistischen Nazi-Regimes erzeugt.

Google erläuterte damals, man habe es versäumt, Ausnahmen für Fälle zu programmieren, in denen Diversität definitiv fehl am Platz sei. Zugleich verteidigte der Konzern grundsätzlich die Vielfalt bei der Erzeugung von KI-Bildern: Das sei eine gute Sache, da Menschen rund um die Welt die Software nutzten. In diesem konkreten Fall sei man aber übers Ziel hinausgeschossen.

Zu wenig KI-Diversität ein echtes Problem

In Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz gab es in den vergangenen Jahren oft Probleme mit Stereotypen und Diskriminierung. So war zum Beispiel Software zur Gesichtserkennung zunächst schlecht darin, Menschen mit schwarzer Hautfarbe zu erkennen. Bei der Erzeugung von Bildern durch KI wurden anfangs oft hauptsächlich Weiße dargestellt.

Nicht nur bei Google, sondern auch in anderen Unternehmen bemühen sich Entwickler daher um mehr Diversität. Manchmal geraten sie damit zwischen die Fronten. Gerade in den USA gibt es eine lautstarke Bewegung, zu der auch Tech-Milliardär Elon Musk gehört, die angeblichen Rassismus gegenüber Weißen anprangert. Insbesondere die Weigerung der Google-Software, nur Bilder von weißen Personen zu generieren, erregte ihren Zorn.

Keine KI-Bilder mit bekannten Personen bei Google

Weiterhin verweigern wird sich die Google-KI dem Versuch, fotorealistische Darstellungen bekannter Personen zu generieren. Einige Konkurrenz-Programme wie etwa Grok von Musks KI-Angebot xAI machen das hingegen. Insbesondere vor der US-Präsidentenwahl im November gibt es Angst vor per KI erzeugten Fake-Bildern, die zur Manipulation der Meinungsbildung genutzt werden könnten.

 


Bildnachweis: © Andrej Sokolow/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Sternschnuppen zum Jahresbeginn: Die Quadrantiden kommen
Weltnews

Das neue Jahr startet mit einem Himmelsschauspiel: Die Quadrantiden sind zu sehen. Das Wetter erlaubt allerdings nicht in allen Teilen Deutschlands einen Blick auf die Sternschnuppen.

weiterlesen...
Volle Warentische - Silvestergeschäft angelaufen
Weltnews

Mehr Jahreswechsel-Pyrotechnik als in den Vorjahren könnte in diesem Jahr über die Ladentheke gehen. Für manche begann der große Einkauf schon in der Nacht.

weiterlesen...
Astronomische Jahresvorschau - Sonne, Mond und Sterne 2025
Weltnews

Es wird finster im neuen Jahr, und das gleich vier Mal. Von Mitteleuropa aus ist allerdings nur eine Sonnenfinsternis zu sehen. Für einen leuchtenden Start sorgen 2025 Venus, Saturn, Jupiter und Mars.

weiterlesen...

Neueste Artikel

BGH prüft: Muss Familie aus Rangsdorf ihr Haus abreißen?
Weltnews

Eine Familie zieht ins neu gebaute Eigenheim. Dann der Schock: das Amt hat einen Fehler gemacht, der eigentliche Besitzer will sein Grundstück zurück - ohne Haus. Das schaut sich der BGH an.

weiterlesen...
Fall Valeriia: «Du wirst weinen bis zum Ende deines Lebens»
Weltnews

Rund eine Woche lang war verzweifelt nach der neunjährigen Valeriia in und um Döbeln gesucht worden. Doch da war das Mädchen längst tot. Nun steht der Ex-Freund der Mutter wegen Mordes vor Gericht.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

BGH prüft: Muss Familie aus Rangsdorf ihr Haus abreißen?
Weltnews

Eine Familie zieht ins neu gebaute Eigenheim. Dann der Schock: das Amt hat einen Fehler gemacht, der eigentliche Besitzer will sein Grundstück zurück - ohne Haus. Das schaut sich der BGH an.

weiterlesen...
Fall Valeriia: «Du wirst weinen bis zum Ende deines Lebens»
Weltnews

Rund eine Woche lang war verzweifelt nach der neunjährigen Valeriia in und um Döbeln gesucht worden. Doch da war das Mädchen längst tot. Nun steht der Ex-Freund der Mutter wegen Mordes vor Gericht.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner