14. September 2023 / Weltnews

Tödliche Attacke auf Schülerin: Tatverdächtiger schweigt

Hat er eine 17 Jahre alte Inlineskaterin getötet und wenige Tage danach erneut eine Frau mit einem Messer angegriffen? Ein 42-Jähriger, der zunächst geflohen war, sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

Polizei und Spurensicherung ermitteln am Auto des festgenommenen Tatverdächtigen in der Nähe der A7.

Nach zwei brutalen Angriffen auf Frauen in Niedersachsen sitzt ein 42-Jähriger in Untersuchungshaft. Er soll für den Tod einer 17 Jahre alte Inlineskaterin an einem Feldweg und für eine Messerattacke auf eine 30-Jährige vor einem Schnellrestaurant im Landkreis Diepholz westlich von Hannover verantwortlich sein.

Der Deutsche habe sich beim Haftrichter nicht zu den Vorwürfen geäußert, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Twistringen mit. Der Mann, der zunächst geflohen war, habe sich am Mittwochabend in der Nähe von Schwarmstedt nördlich von Hannover widerstandslos festnehmen lassen. Dabei kam unter anderem ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Der 42-Jährige hatte sich in einem Heuballenlager versteckt.

Öffentliche Fahndung

Zuvor hatten die Beamten öffentlich nach dem mutmaßlichen Gewaltverbrecher gefahndet - mit Fotos des 42-Jährigen und seines Autos. Der gesuchte graue Wagen wurde in der Nähe der Autobahn 7 entdeckt. Zunächst war auch das Gehöft des Mannes durchsucht worden. Laut Medienberichten ist er Landwirt. Zum Beruf und zu persönlichen Verhältnissen des Verdächtigen machten die Ermittler keine Angaben.

Die 17-Jährige war am Sonntagabend mit ihren Inline-Skates unterwegs gewesen. Ein Radfahrer fand die leblose Schülerin in Barenburg in einem Graben an einem Feld und alarmierte die Polizei. Eine Obduktion bestätigte, dass die Schülerin erstochen worden war.

Am Mittwochmorgen hatte ein Mann - laut der Ermittler derselbe Täter wie im Fall der 17-Jährigen - nur wenige Kilometer von Barenburg entfernt vor einem Fast-Food-Restaurant in Sulingen eine 30-Jährige angegriffen. Sie wurde mit einem Messer schwer verletzt.

Zeugen verhinderten Schlimmeres und halfen der Frau. Sie wurde nach dem Angriff mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. «Ein ganz besonderes Dankeschön geht an die Menschen, die in der Nacht zum Mittwoch so beherzt eingegriffen haben, und damit vermutlich verhindert haben, dass wir ein weiteres Todesopfer zu beklagen haben», sagte Polizeidirektor Thomas Kues.

Betroffenheit und Mitgefühl

Anhand seines Auto-Kennzeichens, das die Zeugen sich gemerkt hatten, identifizierte die Polizei nach eigenen Angaben den mutmaßlichen Täter. Das Amtsgericht Verden erließ am Mittwochnachmittag einen Haftbefehl - wegen des Verdachts des vollendeten und des versuchten Totschlags. Ob auch Mordmerkmale in Betracht kommen, werde im Laufe der weiteren Ermittlungen geprüft, hieß es.

Kues sprach im Namen aller Ermittler dem schwer verletzten Opfer und der Familie der Getöteten sein Mitgefühl aus. «Die brutalen Messerangriffen und die schlimmen Folgen haben sehr viel Betroffenheit und auch Mitgefühl in unserer Region ausgelöst», sagte der Polizeidirektor. Die Verunsicherung und auch die Angst seien verständlicherweise sehr groß gewesen.


Bildnachweis: © Christof Dathe/dpa
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