2. Januar 2024 / Weltnews

GdP-Chef fordert «schlaue Diskussion» nach Silvestereinsatz

Videoüberwachung und Böllerverbot sind Punkte, die laut GdP-Chef Kopelke zu diskutieren sind. Vor allem fordert er aber die Gesellschaft zum Nachdenken auf.

«Warum muss man in dieser Gesellschaft Polizisten an die Seite von Ersthelfern stellen, damit Leben gerettet werden können?», fragt GdP-Chef Jochen Kopelke.

Nach dem massiven Polizeieinsatz in der Silvesternacht fordert die Polizeigewerkschaft GdP eine Diskussion über die Stärkung der Sicherheitskräfte. Es habe sich gezeigt: «Da wo Polizei in großer Stärke sichtbar ist, ansprechbar für Bürgerinnen und Bürger, da entsteht auch mehr Sicherheit», sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, bei WDR5.

Es sei aber schlicht nicht möglich, dass die Polizei künftig bei allen kritischen Ereignissen mit so viel Personal für Sicherheit sorge wie in der Silvesternacht.

Kopelke forderte deshalb eine «schlaue Diskussion um die Verstärkung der Sicherheitsbehörden». Dabei müsse es nicht nur um mehr Personal gehen, sondern auch um den Einsatz von moderner Technik etwa zur Videoüberwachung von Ereignissen. Auch die Forderung nach einem Böllerverbot in der Silvesternacht bekräftigte der Polizeigewerkschafter. Dort, wo Städte das Böllern beim vergangenen Jahreswechsel verboten hätten, sei das «Tatmittel Pyrotechnik» gegen Einsatzkräfte erst gar nicht zum Einsatz gekommen.

Rund 100 Beamte verletzt

Abgesehen von der sicherheitspolitischen Diskussion müsse auch die Gesellschaft ins Nachdenken kommen. «Warum muss man in dieser Gesellschaft Polizisten an die Seite von Ersthelfern stellen, damit Leben gerettet werden können?»

Bundesweit zählten Rettungskräfte Tausende Einsätze, rund 100 Beamte wurden nach einer ersten Einschätzung der Polizei verletzt. Jüngsten Angaben der Polizei zufolge wurden alleine in Berlin in der Silvesternacht rund 390 Menschen festgenommen - viele wegen Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz. Es seien in Berlin 54 Einsatzkräfte verletzt worden, 30 davon durch Pyrotechnik. Die Polizei in NRW zählte von Sonntag um 18.00 Uhr bis Montag um 6.00 Uhr 1186 Platzverweise bei Silvestereinsätzen, 26 Menschen wurden festgenommen. In NRW seien 21 Polizistinnen und Polizisten verletzt worden.


Bildnachweis: © Christoph Reichwein/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Schüsse auf Jamaika: acht Tote - darunter ein Kind
Weltnews

Eine Partie Bingo in einer Autowaschanlage endet in einem Kugelhagel. Jamaika hat eine der höchsten Mordraten der Welt, auch kleinere Gemeinden sind nicht sicher. Ein Achtjähriger ist unter den Toten.

weiterlesen...
Erste West-Nil-Virus-Infektion erfasst - «erhöhte Aktivität»
Weltnews

Mit dem West-Nil-Virus übertragen einheimische Stechmücken seit einigen Jahren einen potenziell tödlichen Erreger. In diesem Jahr könnte es vergleichsweise viele Fälle geben.

weiterlesen...
Waldbrand nahe Athen wütet fast ungebremst
Weltnews

Tausende Menschen müssen vor den Flammen flüchten, Häuser verbrennen, Tiere kommen um, und wegen starker Winde noch ist kein Ende in Sicht. Jetzt hat die Regierung die EU um Unterstützung gebeten.

weiterlesen...

Neueste Artikel

«Tschau, Bambina»: Schlagerstar Caterina Valente ist tot
Weltnews

Als wandelbare Entertainerin brachte Caterina Valente exotisches Flair in die Wirtschaftswunderjahre. Zuletzt war Facebook ihr Metier, mit über 90 Jahren postete sie Erinnerungen an glorreiche Zeiten.

weiterlesen...
Sieben Verdächtige nach mutmaßlicher Gruppenvergewaltigung
Weltnews

In Herford soll eine junge Frau von mehreren Menschen vergewaltigt worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sieben Personen, zwei sitzen in U-Haft.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

«Tschau, Bambina»: Schlagerstar Caterina Valente ist tot
Weltnews

Als wandelbare Entertainerin brachte Caterina Valente exotisches Flair in die Wirtschaftswunderjahre. Zuletzt war Facebook ihr Metier, mit über 90 Jahren postete sie Erinnerungen an glorreiche Zeiten.

weiterlesen...
Sieben Verdächtige nach mutmaßlicher Gruppenvergewaltigung
Weltnews

In Herford soll eine junge Frau von mehreren Menschen vergewaltigt worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sieben Personen, zwei sitzen in U-Haft.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner