4. Juli 2023 / Weltnews

Fischadler breiten sich im Nordosten weiter aus

Das seenreiche Mecklenburg-Vorpommern gilt als wichtiges Verbreitungsgebiet des Fischadlers in Deutschland. Um mehr Daten über die Vögel zu erhalten, wurden erstmals Tiere mit Sendern versehen.

Den beiden etwa zwei Wochen alten Fischadlern werden Markierungsringe angepasst. Die Fänge der Tiere sind jedoch noch zu klein für die Ringe und sie müssen zu einem späteren Zeitpunkt be...

Der Fischadler breitet sich im Nordosten Deutschlands weiter aus. Aktuell gebe es in Mecklenburg-Vorpommern 260 Brutpaare, sagte der ehrenamtliche Landeskoordinator für Fischadler und Wanderfalken, Torsten Marczak, am Dienstag bei einer Beringungsaktion von Jungtieren in der Nähe von Sternberg. Sie zögen jährlich etwa 400 Junge auf. Der Population gehe es gut, jährlich wachse sie um etwa fünf Prozent. Das seenreiche Mecklenburg-Vorpommern gilt als wichtiges Verbreitungsgebiet des Fischadlers in Deutschland.

Bei der Beringungsaktion in diesem Jahr haben dem Energieversorger Wemag zufolge erstmals einige Fischadler auch einen Sender erhalten, um mehr Daten über ihr Verhalten zu bekommen. Ein erheblicher Teil der Fischadler-Brutplätze in MV befindet sich nach Angaben der Projektgruppe Seeadlerschutz Schleswig-Holstein auf Masten von Energieversorgungsunternehmen.

«Beim Nestbau fallen immer wieder große Äste auf die Leitung», erklärte der Vogelschutzbeauftragte des Energieversorgers Wemag, Jan Koppelmann. «Werden diese nass, kommt es zum Kurzschluss und Stromausfall.» Außerdem könnten sich die Tiere verletzen. Deshalb stelle die Wemag in ihrem Netzgebiet jährlich etwa fünf Ausweichmasten für Fischadler-Horste auf.

Der Fischadler war laut der Projektgruppe Seeadlerschutz bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts in Mecklenburg-Vorpommern ein verbreiteter Brutvogel. Aufgrund starker Verfolgung habe sein Bestand jedoch stark abgenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ihm demnach der Einsatz von Chemikalien wie DDT in der Landwirtschaft zu.


Bildnachweis: © Jens Büttner/dpa
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