5. November 2024 / Weltnews

Europäischer Aal ist «Fisch des Jahres»

Ob grün oder geräuchert - Aal gilt als Delikatesse. Doch der Fisch, mit dem einst sogar Felder gedüngt wurden, ist heute vom Aussterben bedroht.

Der Europäische Aal ist «Fisch des Jahres 2025».

Früher gab es so viel Aal, dass Bauern damit ihre Felder düngten oder ihn an ihre Hühner verfütterten. Inzwischen ist der Fisch eine vom Aussterben bedrohte Art, die als teure Delikatesse gilt. Um auf seine Bedrohung aufmerksam zu machen, wurde der Europäische Aal nun zum «Fisch des Jahres» 2025 gekürt. Das teilten der Deutsche Angelfischerverband, das Bundesamt für Naturschutz, der Verband Deutscher Sporttaucher und die Gesellschaft für Ichthyologie mit. 

Der Europäische Aal machte demnach einst etwa die Hälfte der Fischbiomasse in den europäischen Binnengewässern aus. Die Kanäle der norddeutschen Marschen waren so reich an Jungaalen, dass die Bauern sie auf die Felder schaufelten oder verfütterten. Inzwischen sei der Bestand stark zurückgegangen und der Aal die einzige Fischart in Europa, für die es eine eigene EU-Verordnung gebe, die den Bestand schützen und wieder aufbauen helfen soll. 

Barrikaden für einen weit Gewanderten

Als Ursachen für den starken Bestandsrückgang werden demnach ein Verlust an Lebensraum, Wanderhindernisse und die Folgen des Klimawandels vermutet. Zahlreiche Bauwerke erschweren heute die Zu- und Abwanderung der Aale in ihre angestammten Lebensräume in den deutschen Gewässern.

Aale legen im Laufe ihres Lebens tausende Kilometer zurück. Sie stammen aus der mehr als 6.000 Meter tiefen Sargassosee vor der Küste Floridas. Von dort kommen die Aal-Larven, die zwei Jahre lang bis an Europas Küste wandern und dort in die Flüsse aufsteigen. Nach Jahren oder Jahrzehnten wandert der Aal zum Eierlegen zurück in die Sargassosee. 

Der «Fisch des Jahres» wurde den Initiatoren zufolge in einer öffentlichen Online-Abstimmung gewählt. Unter den 5.962 gültigen Stimmen ging demnach der Europäische Aal mit rund 56 Prozent der Stimmen als Sieger hervor. Ihm folgten der Europäische Schlammpeitzger mit rund 19 Prozent, die Scholle mit rund 17 Prozent und der Nagelrochen mit etwa acht Prozent der Stimmen.


Bildnachweis: © Sebastian Gollnow/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Weiterer Toter nach Sturm Éowyn - Tausende ohne Strom
Weltnews

Der Sturm war in der Nacht zum Freitag auf Irland und Teile Großbritanniens getroffen und hatte massive Schäden verursacht. Ein weiter Mensch erlag seinen Verletzungen.

weiterlesen...
Los Angeles zwischen Flammen und Neubeginn
Weltnews

Los Angeles befindet sich in einer Art Zwischenzustand: Es brennt weiter, während die Vorbereitungen für den Wiederaufbau bereits starten. Da fordert Stephen King die Absage der Oscar-Verleihung.

weiterlesen...
Southport: Britische Regierung prüft Behördenversagen
Weltnews

Hätte der Messerangriff in Southport, bei dem drei Mädchen starben, verhindert werden können? Der geständige Angeklagte war mehrfach von den Behörden überprüft worden.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Kajakfahrer von Buckelwal verschluckt und wieder ausgespuckt
Weltnews

Nur wenige Sekunden war der 24-jährige Adrián Simancas im Inneren des Tieres. Zunächst verstand er nicht, was in chilenischen Gewässern gerade mit ihm geschah.

weiterlesen...
Schweine als Organspender - «eine große Hoffnung»
Weltnews

Tausende Menschen warten allein in Deutschland auf ein Spenderorgan. Könnten Nieren und Herzen bald von genetisch veränderten Schweinen kommen? Klinische Studien dazu starten in den USA.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Kajakfahrer von Buckelwal verschluckt und wieder ausgespuckt
Weltnews

Nur wenige Sekunden war der 24-jährige Adrián Simancas im Inneren des Tieres. Zunächst verstand er nicht, was in chilenischen Gewässern gerade mit ihm geschah.

weiterlesen...
Schweine als Organspender - «eine große Hoffnung»
Weltnews

Tausende Menschen warten allein in Deutschland auf ein Spenderorgan. Könnten Nieren und Herzen bald von genetisch veränderten Schweinen kommen? Klinische Studien dazu starten in den USA.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner