12. Oktober 2023 / Weltnews

Afghanistan: Caritas stellt halbe Million Euro bereit

Im Westen Afghanistans sind durch die verheerenden Erdbeben fast 2500 Menschen gestorben. In der Region fehlt es am Nötigsten - und ein harter Winter steht bevor. Die Caritas will gezielt Hilfe leisten.

Ein Junge trauert neben dem Grab seines kleinen Bruders, der in der Provinz Herat im Westen Afghanistans ums Leben gekommen ist.

Die Hilfsorganisation Caritas International stellt 500.000 Euro bereit, um Menschen im afghanischen Erdbebengebiet zu helfen. Unterstützung komme dafür vom Auswärtigen Amt in Berlin, teilte Afghanistan-Referentin Henrike Bittermann am Donnerstag in Freiburg mit. «Das katastrophale Beben ist eine weitere Katastrophe für die Menschen in der Provinz Herat, die schon davor dringend humanitäre Unterstützung benötigten.»

In der westafghanischen Region waren am Wochenende bei mehreren Erdbeben laut Medienberichten fast 2500 Menschen gestorben. Mehr als 2000 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte die Zahl der Todesopfer dagegen bisher mit mehr als 1000 angegeben. Herat liegt in der gleichnamigen Grenzprovinz nahe dem Iran und ist nach Kabul die zweitgrößte Stadt Afghanistans.

«Die zum Teil komplett zerstörten Ortschaften sind nur sehr schwer erreichbar, von daher ist die unklare Zahlenlage verständlich», sagte Bittermann laut einer Mitteilung. «Wir gehen jedoch von einer hohen Opferzahl aus, die möglicherweise auch durch Nachbeben noch weiter ansteigt.»

Bittermann forderte, dass auch Frauen im Krisengebiet die notwendige Hilfe uneingeschränkt erhalten. Sie erinnerte an das geltende Arbeitsverbot für Frauen - das habe die Hilfsorganisation bereits gezwungen, Hilfsprojekte zu beenden. Onlinespenden seien über die Seite www.caritas-international.de möglich. Caritas International ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes.


Bildnachweis: © Ebrahim Noroozi/AP/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Schüsse auf Jamaika: acht Tote - darunter ein Kind
Weltnews

Eine Partie Bingo in einer Autowaschanlage endet in einem Kugelhagel. Jamaika hat eine der höchsten Mordraten der Welt, auch kleinere Gemeinden sind nicht sicher. Ein Achtjähriger ist unter den Toten.

weiterlesen...
Erste West-Nil-Virus-Infektion erfasst - «erhöhte Aktivität»
Weltnews

Mit dem West-Nil-Virus übertragen einheimische Stechmücken seit einigen Jahren einen potenziell tödlichen Erreger. In diesem Jahr könnte es vergleichsweise viele Fälle geben.

weiterlesen...
Waldbrand nahe Athen wütet fast ungebremst
Weltnews

Tausende Menschen müssen vor den Flammen flüchten, Häuser verbrennen, Tiere kommen um, und wegen starker Winde noch ist kein Ende in Sicht. Jetzt hat die Regierung die EU um Unterstützung gebeten.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Sepsis: Lebensbedrohlich und doch oft übersehen
Weltnews

Eine Sepsis ist ein medizinischer Notfall und kann lebensbedrohlich sein. Besteht ein Verdacht, zählt jede Minute. Doch bei der Erkennung gibt es erhebliche Defizite, wie eine Studie zeigt.

weiterlesen...
Nach Einsturz in Dresden: Debatte um Zustand von Brücken
Weltnews

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in die Elbe. Das facht die Diskussion um den Zustand der Straßen und Brücken in Deutschland an, dabei wird Kritik laut. Wie geht es jetzt weiter?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Sepsis: Lebensbedrohlich und doch oft übersehen
Weltnews

Eine Sepsis ist ein medizinischer Notfall und kann lebensbedrohlich sein. Besteht ein Verdacht, zählt jede Minute. Doch bei der Erkennung gibt es erhebliche Defizite, wie eine Studie zeigt.

weiterlesen...
Nach Einsturz in Dresden: Debatte um Zustand von Brücken
Weltnews

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in die Elbe. Das facht die Diskussion um den Zustand der Straßen und Brücken in Deutschland an, dabei wird Kritik laut. Wie geht es jetzt weiter?

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner