29. Juni 2023 / Weltnews

DWD: Juni 2023 war zweitsonnigster seit Aufzeichnungsbeginn

Viel Sonne gab es im zu Ende gehenden Monat Juni. Das dürfte viele Menschen freuen, die gerne Zeit draußen verbringen. Allerdings wird es zugleich immer wärmer - und zwar deutlich.

Im Südwesten Deutschlands war der Juni im Vergleich zu den Jahren 1961-1990 mehr als 4 Grad zu warm.

Gleich zum meteorologischen Sommerbeginn gab es Sonne satt: Der Juni war nach der vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit knapp 305 Stunden Sonnenschein der zweitsonnigste seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit lag der Juni um rund 50 Prozent über dem durchschnittlichen Sollwert von 203 Stunden, wie der DWD nach ersten Auswertungen seiner rund 2000 Messstationen mitteilte.

Außerdem war es der 14. zu warme Junimonat in Folge. So lag das Temperaturmittel mit 18,5 Grad um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 2,1 Grad.

Regional war die überdurchschnittlich hohe Temperatur sogar noch auffälliger. Im Südwesten Deutschlands war der Juni im Vergleich zu den Jahren 1961-1990 sogar mehr als 4 Grad zu warm. Aus dem Oberrheingraben wurden bis zu 29 Sommertage und lokal, wie in Waghäusel-Kirrlach (Baden-Württemberg), sogar 13 heiße Tage gemeldet, wie der DWD weiter mitteilte. Am heißesten war es am 22. Juni im oberbayerischen Reit am Winkl, wo das Thermometer auf 35,7 Grad stieg. In Sohland in Südostsachsen sank das nächtliche Thermometer am 3. Juni hingegen mit minus 0,7 Grad sogar in den leichten Frostbereich.

Zwischen Starkregen und Trockenheit

Anhaltende Sommerhitze wurde im letzten Monatsdrittel verzeichnet: Vielfach war es drückend heiß. Vor allem über der nördlichen Mitte Deutschlands kam es zu heftigen Gewittern und Starkregen mit enormen Niederschlagsmengen. Zwar fielen im Juni 2023 mit durchschnittlich rund 51 Litern pro Quadratmeter nur knapp 60 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990. Üblich gewesen wären 85 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.

Doch davon war in einem Gebietsstreifen von Nordrhein-Westfalen bis Berlin nichts zu spüren, als Gewitter und Starkregen zu regionalen Monatsmengen von mehr als 120 Liter pro Quadratmeter führten. Den höchsten Tagesniederschlag gab es am 22. Juni in Bad Berneck im Fichtelgebirge während eines Unwetters mit 120,7 Litern Niederschlag pro Quadratmeter.

Im äußersten Norden, in Rheinland-Pfalz und im Saarland verstärkte sich hingegen die Trockenheit massiv. Dort fielen im ganzen Monat teilweise weniger als zehn Liter Niederschlag pro Quadratmeter.

Sein Sonnen-Soll habe der Juni im Westen Deutschlands bereits zur Monatsmitte erreicht, hieß es beim DWD. Im Südwesten wurden sogar neue Rekordsonnenstunden beobachtet. So erreichten Baden-Württemberg und das Saarland mit jeweils 340 Sonnenstunden einen neuen Junirekord. Auch Rheinland-Pfalz erreichte mit 330 Stunden Sonnenschein einen neuen Rekord.


Bildnachweis: © Christian Charisius/dpa
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