28. Januar 2025 / Weltnews

Diagnose Angststörung immer häufiger

Beruflicher Stress, familiäre Probleme und dann noch die Krisen in der Welt - das alles sind Risikofaktoren, psychisch zu erkranken. Die Krankenkasse KKH hat dazu Zahlen ausgewertet.

In Deutschland werden nach Auswertung einer Krankenkasse immer mehr Angststörungen diagnostiziert. (Symbolbild)

In Deutschland hat die Zahl der Menschen mit einer diagnostizierten Angststörung deutlich zugenommen. Nach Hochrechnung der KKH Kaufmännische Krankenkasse haben 2023 bundesweit rund 5,5 Millionen Menschen eine solche Erst- oder Folgediagnose erhalten. Das waren gut 77 Prozent mehr als noch im Jahr 2008. Die psychische Erkrankung äußert sich unter anderem durch Symptome wie plötzliches Herzrasen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel oder Panik.

Die KKH hatte die Zahlen aus den Daten ihrer Mitglieder hochgerechnet. Bei der KKH waren 2023 bundesweit rund 107.700 Versicherte von Angststörungen betroffen, dies entspricht einem Anteil von etwa 6,5 Prozent aller Versicherten der Kasse mit Sitz in Hannover. Die Krankenkasse wertete auch Länderzahlen aus, allerdings nicht für Bremen, weil sie dort keine mindestens fünfstellige Zahl an Versicherten hat. Demnach verzeichnete Sachsen das größte Plus bei der Diagnose von Angststörungen, Hessen den geringsten Anstieg. 

Den größten Anteil an Betroffenen in der Bevölkerung hatte Berlin. Dort stellten Ärztinnen und Ärzte bei 8,1 Prozent der KKH-Versicherten eine Angststörung fest, in Niedersachsen waren es 6,2 Prozent und in Nordrhein-Westfalen mit 6,0 Prozent - das war der geringste Anteil. Eine KKH-Sprecherin sagte der dpa, die Zunahme der Diagnosen habe vermutlich auch damit zu tun, dass psychische Krankheiten heute nicht mehr so tabuisiert sind wie in der Vergangenheit. 

Chronischer Stress als Erkrankungs-Risiko 

Als Risiken für Angststörungen gelten chronischer Stress, langanhaltende Belastungen etwa im Beruf sowie Konflikte in der Familie. Auch traumatische Kindheitserlebnisse oder die anhaltenden politischen und gesellschaftlichen Krisen können die Erkrankungen begünstigen. 

«Sich ständig zu ängstigen, ist auch emotional und körperlich sehr erschöpfend. Depressive Verstimmungen, Konzentrations- und Schlafstörungen können die Folge sein», sagte Aileen Könitz, Ärztin bei der KHH. Betroffene sollten sich frühzeitig an ihren Hausarzt wenden, der bei Bedarf an einen Fachmediziner überweisen könne.


Bildnachweis: © Jonas Walzberg/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Weiterer Toter nach Sturm Éowyn - Tausende ohne Strom
Weltnews

Der Sturm war in der Nacht zum Freitag auf Irland und Teile Großbritanniens getroffen und hatte massive Schäden verursacht. Ein weiter Mensch erlag seinen Verletzungen.

weiterlesen...
Los Angeles zwischen Flammen und Neubeginn
Weltnews

Los Angeles befindet sich in einer Art Zwischenzustand: Es brennt weiter, während die Vorbereitungen für den Wiederaufbau bereits starten. Da fordert Stephen King die Absage der Oscar-Verleihung.

weiterlesen...
Southport: Britische Regierung prüft Behördenversagen
Weltnews

Hätte der Messerangriff in Southport, bei dem drei Mädchen starben, verhindert werden können? Der geständige Angeklagte war mehrfach von den Behörden überprüft worden.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Soldat gesteht Mordserie im Landkreis Rotenburg
Weltnews

Ein Soldat soll vier Menschen aus dem Umfeld seiner damaligen Ehefrau erschossen haben. Monatelang hat der Angeklagte nur zugehört. Jetzt spricht er erstmals selbst über die Tat.

weiterlesen...
Kajakfahrer von Wal ins Maul genommen und wieder ausgespuckt
Weltnews

Menschen gehören nicht zum Beuteschema von Buckelwalen. Trotzdem war ein 24-Jähriger einige Sekunden im Inneren so eines Tieres. Das Video seines Vaters vom Vorfall geht viral.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Soldat gesteht Mordserie im Landkreis Rotenburg
Weltnews

Ein Soldat soll vier Menschen aus dem Umfeld seiner damaligen Ehefrau erschossen haben. Monatelang hat der Angeklagte nur zugehört. Jetzt spricht er erstmals selbst über die Tat.

weiterlesen...
Kajakfahrer von Wal ins Maul genommen und wieder ausgespuckt
Weltnews

Menschen gehören nicht zum Beuteschema von Buckelwalen. Trotzdem war ein 24-Jähriger einige Sekunden im Inneren so eines Tieres. Das Video seines Vaters vom Vorfall geht viral.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner