8. Januar 2024 / Weltnews

Dänemark: Härtere Drogenstrafen in Christiania

Die autonome Freistadt Christiania in Kopenhagen ist für Drogenhandel und -besitz bekannt. Jetzt geht die Polizei vermehrt dagegen vor.

In den vergangenen Jahren haben zunehmend kriminelle Banden das Sagen über das Drogengeschäft auf der Pusher Street.

Drogenkäufer und -verkäufer müssen auf der berüchtigten Kopenhagener Pusher Street künftig mit deutlich härteren Strafen rechnen. Im Kampf gegen den organisierten Haschischhandel führt die Polizei der dänischen Hauptstadt eine sogenannte verschärfte Strafzone in und um die alternative Siedlung Christiania ein, in der sich die Drogenmeile befindet.

Die Zone soll zunächst für sechs Monate von Mittwochmittag bis zum 10. Juli gelten, wie die Kopenhagener Polizei mitteilte. Damit wolle man Kriminalität vorbeugen und die Sicherheit der Bewohner gewährleisten.

Strafen werden teurer

«Mit der verschärften Strafzone nehmen wir einen weiteren Schritt in Richtung einer dauerhaften Schließung des Haschischhandels in Christiania», erklärte Polizeidirektorin Anne Tønnes. Die auf einer Gesetzesänderung zum Jahreswechsel beruhende Regelung bedeutet den Angaben zufolge unter anderem, dass Käufer illegaler Drogen bereits beim zweiten Verstoß in der Strafzone mit Gefängnis bestraft werden können. Wer das erste Mal erwischt wird, dem winkt bereits bei kleinen Mengen Haschisch ein Bußgeld in Höhe von 4000 Kronen (540 Euro) - das ist doppelt so viel wie bislang.

Die autonome Freistadt Christiania ist über 50 Jahre alt und zählt mit ihrem alternativen Flair zu den Touristenmagneten von Kopenhagen. In den vergangenen Jahren haben jedoch zunehmend kriminelle Banden das Sagen über das Drogengeschäft auf der dortigen Pusher Street, auf der mehr oder weniger frei sichtbar Haschisch verkauft wird. Das ging immer wieder mit tödlichen Gewalttaten einher.

Die Einwohner der Siedlung streben daher seit vergangenem Sommer an, die Drogengasse schließen zu lassen. Bereits im September hatte Justizminister Peter Hummelgaard härtere Strafen für den Drogenhandel und -besitz rund um die Pusher Street angekündigt.


Bildnachweis: © -/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Nicht nur für Inspector Barnaby verdächtig: Timothy West tot
Weltnews

Bei britischen Krimis spielte er oft den zwielichtigen Typen. In einer seiner besten Rollen war er aber ein Top-Polizist. Nun ist der Charakterdarsteller Timothy West im Alter von 90 Jahren gestorben.

weiterlesen...
Starker Anstieg bei Keuchhusten - Experten empfehlen Impfung
Weltnews

Eine Keuchhusten-Infektion führt zu Hustenattacken, die über Wochen bleiben. Dieses Jahr gibt es in Deutschland extrem viele Fälle. Für wen eine Infektion gefährlich werden könnte.

weiterlesen...
Brienz geräumt - Schuttstrom bedroht Schweizer Dorf
Weltnews

2023 mussten die Bewohner von Brienz schon einmal ihr Dorf verlassen, weil ein riesiger Abbruch am Berg drohte. Millionen Kubikmeter Geröll stürzten ab. Jetzt droht der nächste Schuttstrom.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Neuer Tierpfleger von Mini-Hippo Toni wird um Job beneidet
Weltnews

Er hat den begehrten «Bademeisterjob»: Nikolas Algenstaedt ist neuer Tierpfleger von Berlins Zwergflusspferd Toni. Die Jobausschreibung sorgte weltweit für Aufmerksamkeit und eine kuriose Bewerbung.

weiterlesen...
2024 dürfte das wärmste Jahr der Geschichte werden
Weltnews

Schon das vergangene Jahr war wärmer als jedes andere von Menschen gemessene Jahr zuvor. 2024 dürfte das noch einmal toppen - mit erstmals mehr als 1,5 Grad Erwärmung im Jahresdurchschnitt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Neuer Tierpfleger von Mini-Hippo Toni wird um Job beneidet
Weltnews

Er hat den begehrten «Bademeisterjob»: Nikolas Algenstaedt ist neuer Tierpfleger von Berlins Zwergflusspferd Toni. Die Jobausschreibung sorgte weltweit für Aufmerksamkeit und eine kuriose Bewerbung.

weiterlesen...
2024 dürfte das wärmste Jahr der Geschichte werden
Weltnews

Schon das vergangene Jahr war wärmer als jedes andere von Menschen gemessene Jahr zuvor. 2024 dürfte das noch einmal toppen - mit erstmals mehr als 1,5 Grad Erwärmung im Jahresdurchschnitt.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner