1. Juli 2024 / Weltnews

Beim Sex mit Häftling gefilmt: Wärterin in England angeklagt

Britische Gefängnisse gelten als überfüllt, die hygienischen Bedingungen sind schlecht, immer wieder gibt es Gewalt. Nun sorgt ein Video aus einer Zelle für Aufregung.

Die Zustände in Wandsworth gelten als besorgniserregend.

Eine Justizbeamtin in England hatte Sex mit einem Häftling in dessen Zelle, ein Mitgefangener filmte mit einem Handy - das Video landete im Internet: Wegen schweren Fehlverhaltens in einem öffentlichen Amt ist eine 30-jährige Frau angeklagt worden und vor Gericht erschienen. 

Sie habe sich «vorsätzlich und ohne vernünftige Entschuldigung oder Rechtfertigung in einer Weise schlecht verhalten, die einem Missbrauch des öffentlichen Vertrauens in die Amtsinhaberin gleichkam, indem sie in einer Gefängniszelle sexuelle Handlungen mit einem Häftling vornahm», hieß es in der Anklage. 

Die Frau kam unter Auflagen auf freien Fuß. Der nächste Gerichtstermin wurde für den 29. Juli angesetzt.

Der Clip aus dem Gefängnis Wandsworth in London wirft auch ein Schlaglicht auf die Zustände in den britischen Haftanstalten. Viele Gefängnisse stehen wegen miserabler Haftbedingungen in der Kritik. Überfüllung, Ungeziefer sowie Bandengewalt und Drogen gehören zum Alltag.

His Majesty's Prison Wandsworth immer wieder im Fokus

Die Haftanstalt Wandsworth ist eine der bekanntesten des Landes. Auch der deutsche Ex-Tennisstar Boris Becker beschrieb nach seiner Haftentlassung schwierige hygienische Bedingungen und Konflikte unter den Gefangenen in Wandsworth. 

Dort sind mehr als 1500 Häftlinge untergebracht. Ursprünglich war das 1851 eröffnete Gebäude für weniger als 1000 Insassen ausgelegt worden. 

Im September 2023 sorgte eine spektakuläre Flucht eines Terrorverdächtigen aus dem Gefängnis für Aufsehen. Er war in seiner Kochuniform aus der Gefängnisküche geschlichen und hatte sich mit Streifen aus seiner Bettwäsche unter einem Lieferwagen festgebunden. Erst nach tagelanger Suche wurde der Mann wieder geschnappt.


Bildnachweis: © Sabrina Merolla/ZUMA Press Wire/dpa
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