8. April 2023 / Aus aller Welt

26-jähriger Jogger von Bär angegriffen und getötet

Die Behörden sind sich sicher: Ein Jogger wurde in Norditalien von einem Bären attackiert und tödlich verletzt. Jetzt soll das Tier erlegt werden.

Polizeibeamte im Wald im norditalienischen Caldes, wo ein Jogger von einem Bären angegriffen und getötet worden ist.

In der norditalienischen Provinz Trentino hat sich nach dem Fund der Leiche eines Joggers der Verdacht auf eine Bärenattacke bestätigt. Der 26-jährige Trentiner wurde von einem wildlebenden Bären angegriffen und getötet, wie die Provinz Trentino am Freitagabend mitteilte. Das gehe aus einer von den Behörden angeordneten Autopsie hervor.

Der junge Mann war am frühen Donnerstagmorgen in der Gemeinde Caldes im bei Wanderern und Touristen beliebten Tal Val di Sole nahe einem Forstweg gefunden worden. Er war am Mittwoch vom Joggen in den Wäldern nicht zurückgekehrt, woraufhin seine Familie Alarm schlug.

Der Körper des Mannes wies schwere Verletzungen auf. Tiefe Kratzer auf dem Körper und im Gesicht, Bisswunden sowie eine tiefe Wunde am Bauch legten bereits zuvor den Verdacht nahe, dass es sich um die Attacke eines Bären handeln könnte. An der Leiche des jungen Mannes wurden entsprechende DNA-Rückstände entdeckt, wie es hieß. Der Bär soll nun identifiziert und anschließend getötet werden, sagte der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Mario Fugatti, bei einer Sitzung des Ausschusses für öffentliche Ordnung und Sicherheit am Freitag.

Die Zahl der Bären in der Region nimmt zu

«Dieser Bär muss entfernt werden, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten», erklärte Fugatti weiter. Nach seinen Worten sollten alle «problematischen» Tiere erlegt werden. Etwa 100 Bären leben in der bergigen und bewaldeten Gegend in freier Wildbahn. Das sei, so Fugatti, nicht mehr tragbar. In der Gegend wurden zuletzt immer wieder Bären gesichtet. Bereits Anfang März war unweit von Caldes ein Mann, der mit seinem Hund unterwegs war, von einem Bären angegriffen und an Kopf und Arm verletzt worden.

In dem Gebiet wird vor möglichem Aufeinandertreffen mit wilden Tieren wie etwa Bären, Wölfen oder Luchsen regelmäßig gewarnt. Insbesondere Bären machen der Region zu schaffen. Ihre Anzahl nimmt nach Angaben der Provinz zu. Im Rahmen des EU-Projekts «Life Ursus» waren 1999 ein Dutzend Bären aus Slowenien in die Region gebracht und ausgesetzt worden, in der damals das Aussterben der Bärenpopulation befürchtet wurde. Ursprünglich hatte man eine Population von 50 Tieren geplant. Fugatti zufolge muss nun gegen diesen «Überschuss» vorgegangen werden.


Bildnachweis: © -/Provinzregierung Trentino/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Tag der offenen Tür im GOP Varieté-Theater Bremen
Für die ganze Familie

Am Pfingstmontag von 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei

weiterlesen...
Schwere Schäden nach Überschwemmungen in Italien
Aus aller Welt

Nach den schweren Unwettern in Italien offenbaren sich bei den Aufräumarbeiten schwere Schäden. Geologen warnen vor Erdrutschen. Regierungschefin Meloni besucht indes das Überschwemmungsgebiet.

weiterlesen...
Die USA und die Waffen - Erneuter Amoklauf schockt das Land
Aus aller Welt

Regelmäßig erschüttern Amokläufe die Vereinigten Staaten. Diesmal eröffnet ein Schütze das Feuer in einem Einkaufskomplex nahe Dallas. Die Debatte um Schusswaffen erreicht derweil auch Deutschland.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Dutzende Tote bei Zugunglück in Indien
Aus aller Welt

Schwerer Zugunfall in Indien mit vielen Toten und Verletzten - das ganze Ausmaß war am Abend zunächst noch nicht absehbar. Augenzeugen berichteten von erschütternden Szenen.

weiterlesen...
Gammablitze: Experiment auf chinesischer Raumstation geplant
Aus aller Welt

Wenn ein Stern am Ende seines Lebens explodiert, sendet er einen gewaltigen Gammablitz aus. Wie kommt es dazu? Das wollen europäische Forscher mit einem Experiment auf der chinesischen Raumstation klären.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Dutzende Tote bei Zugunglück in Indien
Aus aller Welt

Schwerer Zugunfall in Indien mit vielen Toten und Verletzten - das ganze Ausmaß war am Abend zunächst noch nicht absehbar. Augenzeugen berichteten von erschütternden Szenen.

weiterlesen...
Gammablitze: Experiment auf chinesischer Raumstation geplant
Aus aller Welt

Wenn ein Stern am Ende seines Lebens explodiert, sendet er einen gewaltigen Gammablitz aus. Wie kommt es dazu? Das wollen europäische Forscher mit einem Experiment auf der chinesischen Raumstation klären.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner